Bundesregierung

Arbeitslose häufiger krank

Berlin - 22.06.2012, 15:58 Uhr


Chronische Krankheiten und Gesundheitsstörungen treten bei Arbeitslosen häufiger auf als bei Erwerbstätigen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion. Arbeitslose seien im Vergleich zu Erwerbstätigen häufiger von Depressionen und Schlafproblemen betroffen.

Nach Angaben der Bundesregierung nehmen sie im Vergleich zu beschäftigten Versicherten nur unterdurchschnittlich an primärpräventiven Kursen der Krankenkassen teil. Und das, obwohl sie mit durchschnittlich 20,9 Krankheitstagen pro Jahr deutlich länger arbeitsunfähig als alle anderen Versichertengruppen der gesetzlichen Krankenversicherung sind: Arbeitslose Frauen sind mit 22,8 Tagen deutlich häufiger arbeitsunfähig als weibliche Angestellte (12,4 Tage). Dies gilt ebenso für arbeitslose Männer, die 19,5 Tage arbeitsunfähig sind (angestellte: 9,7 Tage).

Die Bundesregierung unterstütze eine Reihe von Initiativen und Ansätzen zur Stärkung der Gesundheitsförderung insbesondere auch bei Arbeitslosen, heißt es außerdem. Diese seien zu Recht bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, den Sozialleistungsträgern und ihren Verbänden angesiedelt. Ihr Ziel ist es, konkrete Empfehlungen und Handlungsschritten für die Praxis zu geben. Darüber hinaus erarbeite das Bundesministerium für Gesundheit derzeit eine Präventionsstrategie, die alle Aspekte der Zielgruppengerechtigkeit aller Bereiche – damit auch der Arbeitslosen oder der von Arbeitslosigkeit Bedrohten – berücksichtigen soll.


Juliane Ziegler