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Migräne
Genetische Risikofaktoren gefunden
Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München haben jetzt genetische Risikofaktoren für die häufigste Migräneform gefunden.
Gleich vier neue genetische Risikofaktoren konnten die Münchner Forscher gemeinsam mit einem internationalen Wissenschaftler-Team, dem International Headache Genetics Consortium, jetzt im Erbgut von Migräne-Patienten orten.
Dabei handelt es sich um häufig vorkommende DNA-Varianten, sogenannte Polymorphismen, bei denen jeweils nur ein einzelner Baustein im DNA-Strang verändert ist. Diese Risiko-Varianten, die auf den Chromosomen 1, 3, 6 beziehungsweise 9 lokalisiert sind, machen ihre Träger anfällig für die Migräne ohne Aura. An dieser häufigsten Migräneform, bei der der pochende Kopfschmerz nicht zusätzlich noch von neurologischen Symptomen wie Sehstörungen, der sogenannten Aura, begleitet ist, leiden zwei Drittel der Patienten. Die Lage der nun identifizierten Risiko-Varianten legt nahe, dass neben einer gesteigerten Erregbarkeit des Gehirns auch vaskuläre Prozesse von Bedeutung sind.
Für ihre Untersuchung haben die Forscher das Erbgut von fast 5000 Migräne-Patienten mit dem von mehr als 7000 Kontroll-Personen verglichen. Dabei untersuchten sie, ob bei Migräne-Patienten bestimmte der unzählig vielen Polymorphismen statistisch gehäuft auftreten.
Schon für die Migräne mit Aura hatten die Forscher einen genetischen Risikofaktor gefunden – und einen möglichen physiologischen Zusammenhang. Danach könnte eine übermäßige Anhäufung des Botenstoffes Glutamat an den Synapsen, den Kontaktstellen der Nervenzellen, eine wichtige Rolle bei Migräne spielen.
Literatur: Freilinger, T., et al.: Nature Genetics 2012, Online: doi:10.1038/ng.2307
München - 24.06.2012, 10:54 Uhr