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Rheinland-Pfalz
Die Apotheken schwinden auch in Rheinland-Pfalz
In immer mehr Bundesländern schließen Apotheken für immer ihre Türen. Nun meldet auch der Apothekerverband Rheinland-Pfalz einen neuen Tiefstand: 2011 versorgten dort 1.102 Apotheken die Bevölkerung mit Arzneimitteln – 17 weniger als 2010. Ähnlich sah es zuletzt im Jahr 1987 aus. Damals gab es in Rheinland-Pfalz 1.091 Apotheken.
Die Einwohnerzahl pro Apotheke liegt in Rheinland-Pfalz nun bei 3.633 – und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 3.800. Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz, Theo Hasse, spricht angesichts der 17 Apothekenschließungen von einem „drastischen Einschnitt“ für das Bundesland. Nur in Bayern und Hessen sei mit 44 bzw. 24 Apotheken weniger ein größerer Rückgang zu verzeichnen gewesen – allerdings bei einer deutlich höheren Zahl an Betrieben.
Für den Rückgang macht der Verbandschef die schwierigen Rahmenbedingungen für die Apotheken verantwortlich. Seit 2004 sei die Entlohnung der apothekerlichen Tätigkeit mit 8,10 Euro pro abgegebener Packung gleich geblieben. Der an die Kassen abzuführende Rabatt sei dagegen 2011 auf 2,05 Euro gestiegen. Zugleich habe sich der Beratungs- und logistische Aufwand immens erhöht – insbesondere wegen der zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern abgeschlossenen Rabattverträge. Hinzu komme, dass der Versandhandel mit Arzneimitteln das Einkommen der Apotheker zusätzlich schmälere.
Auch wenn Hasse „keine Panikmache betreiben“ will: Ohne eine deutliche Verbesserung der apothekerlichen Entlohnung, werde sich die Bevölkerung in Zukunft auf weitere Wege bis zur nächsten Apotheke einstellen müssen. „Dies kann vor allen Dingen im Notdienst für ältere Menschen ohne Auto zum Problem werden“, so Hasse.
Mainz - 25.06.2012, 15:39 Uhr