Anzag Geschäftsjahr 2011/12

Geschäfte in Deutschland ertragsarm

Frankfurt/Main - 27.06.2012, 14:20 Uhr


Die Geschäfte auf dem deutschen Heimatmarkt liefen im Geschäftsjahr 2011/12 für die Andreae-Noris Zahn AG weniger ertragreich. „In unserem deutschen Großhandelsgeschäft, in dem wir einen Großteil unseres Umsatzes erwirtschaften, erzielen wir kaum noch Erträge“, erklärte Anzag-Chef Thomas Trümper.

Der Pharmagroßhändler schließt das Geschäftsjahr nach eigenen Angaben mit einen Konzernumsatz von 4,6 Milliarden Euro ab. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 29,1 Millionen Euro. Als Ursachen für den deutlichen Rückgang führt das Unternehmen Sparmaßnahmen des Gesetzgebers – insbesondere das AMNOG – und den auch dadurch bedingten verschärften Wettbewerb im deutschen Pharmagroßhandelsmarkt an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe sich der Markt des pharmazeutischen Großhandels mit einem Wachstum von 1,2 Prozent zudem erneut unterproportional zum Arzneimittelmarkt entwickelt.

Die Zahlen können nur eingeschränkt mit dem vorangegangenen Rumpf-Geschäftsjahr (damaliger Gewinn: 10,8 Millionen Euro) verglichen werden, weil die Anzag nach der Übernahme durch Alliance Boots im Vorjahr ihr Geschäftsjahr umstellte. Laut Trümper stammt die in Relation zum vorherigen siebenmonatigen Geschäftsjahr verbesserte Ertragslage weniger aus dem inländischen operativen Geschäft, sondern „im Wesentlichen aus Ergebnisverbesserungen der ausländischen Tochtergesellschaften“. Der Rohertrag des Konzerns beläuft sich auf rund 272 Millionen Euro und die rechnerische Rohertragsmarge wie im Rumpf-Geschäftsjahr auf 5,9 Prozent – im Geschäftsjahr 2010 waren es noch 6,5 Prozent.

Eine fundierte Prognose für das Kerngeschäft will die Anzag erst in der zweiten Jahreshälfte des aktuellen Geschäftsjahres machen, wenn sich „das neue Vergütungssystem des Pharmagroßhandels in Deutschland […] vollständig eingespielt hat“. Bereits heute kündigte Trümper allerdings an, wegen der beschränkten Wachstumsmöglichkeiten im Kerngeschäft in den kommenden Jahren die eigenen Geschäftsaktivitäten auszuweiten. „Im Mittelpunkt steht dabei der deutsche Markt, für den wir neue Angebote für Pharmahersteller, Apotheken und Verbraucher entwickeln.“


Juliane Ziegler