Högschde Dischziplin!

Er hat aus einem zusammengewürfelten Haufen von Fußballern mit eigenwilligen Charakteren eine geschmeidige Mannschaft geformt.

Was unterscheidet den Bundestrainer Löw von anderen Trainern? Wie schafft er es, trotz aller Lockerheit, trotz Niederlage, eine solche Autorität an den Tag zu legen? Dass seine Mannschaft, die Nationalmannschaft, das macht, was er für richtig hält, und sie ein solches Wir-Gefühl ausstrahlt? Ein Gefühl, das Millionen von Deutschen mitempfinden und sich so mit ihrem Teamgeist identifizieren. Auch wenn die Mannschaft verliert.

Manche sprechen vom „System Löw“, was man auch immer darunter verstehen mag. Ist es nicht eine Augenweide, wenn die Jungs, geschniegelt und gebügelt, alle im gleichen Anzug, mit weißem Hemd, aus dem Mannschaftsbus steigen? Und der Trainer selbst, ebenfalls im Anzug und lockerem V-Pulli drunter, ohne große Starallüren, aber mit souveräner Haltung. Eigentlich ist sein System ganz einfach: „Högschde Dischziplin“, wie er gerne zu sagen pflegt. Und mit höchster Disziplin formt er ein Produkt, mit dem sich so viele Menschen identifizieren.

In der Sprache der Ökonomen und Marketingleute heißt das Markenbindung. Das geht sogar soweit, dass selbst Menschen, die sich sonst nie dazu hinreißen lassen, irgendwelche Gesinnungen zu outen, ihre chicen schwarzen Mittelklassewagen mit den schwarz-rot-goldenen Plastikfähnchen verunzieren: Wir gehören dazu, wir sind ein Team, wir sind erfolgreich. Wir waren im Halbfinale.

Das System Löw, auch ein Lehrstück für die Apothekenführung? Klar. Ganz einfach. Man muss ein Apotheken-Team formen, das zur Apotheke steht, mit klaren Zielen vor Augen und trotzdem flexibel, mit tollem Auftritt, bestens geschult und voll engagiert. Auch wenn die Politik uns Knüppel zwischen die Beine wirft.

Und wie schafft man das? Ganz einfach, so wie Jogi Löw es macht, mit „högschder Dischziplin“.