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Großeinsatz in Künzelsau
30 Liter Kresol vor Apotheke ausgelaufen
Beim Umfüllen vom Glaskolben in einen Plastikbehälter liefen am Montag in der Innenstadt von Künzelsau rund 30 Liter Seifenlauge aus. Nach Meldung der Polizei folgte ein Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst.
Am späten Montagabend meldeten mehrere besorgte Anwohner dem Polizeirevier Künzelsau „komischen Geruch“ im Bereich der Schlossgasse in der Innenstadt. Der ausgesandten Streifenbesatzung erklärte eine 89-jährige ehemalige Apothekerin, sie habe im Keller des Hauses noch ein kleines „Museum“ in Form eines Apothekenkellers. Am Abend seien 20 bis 30 Liter Seifenlauge auf die Straße gelaufen, als ein Nachbar ihr dabei half, einen größeren Glaskolben mit Lösungsmittel aus dem Keller zu holen, um den Inhalt in einen Plastikbehälter umzufüllen.
Weil mehrere Anwohner bereits über akute Halsschmerzen klagten, wurde ein Großalarm für die Rettungskräfte ausgelöst: Neben Polizeikräften waren vier Notärzte und 38 Rettungssanitäter sowie 52 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt und rund 80 betroffene Bewohner evakuiert und von Sanitätern in der Stadthalle behandelt. Fünf Personen wurden vorsorglich stationär ins Krankenhaus eingeliefert. Die Feuerwehr kümmerte sich daraufhin um die Verdünnung des ausgelaufenen Lösungsmittels, die Spülung der Kanalisation und die Durchlüftung des betroffenen Gebäudes. Noch in der Nacht hob eine von der unteren Wasserbehörde angeforderte Baufirma den kontaminierten Untergrund aus.
Nachdem am heutigen Mittag der ABC-Trupp der Feuerwehr eine abschließende Messung vorgenommen hatte, wurden sämtliche Absperrmaßnahmen wieder aufgehoben, da für die Anwohner keine Gefahr mehr durch die ausgelaufene Kresol-Seifenlaugen-Lösung bestand. Die vorsorglich ins Krankenhaus eingelieferten fünf Personen wurden nach dortiger Behandlung bereits entlassen. Die Polizei ermittelt weiterhin zu den Gesamtumständen.
Künzelsau - 10.07.2012, 14:35 Uhr