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Rabattabgabequoten
DAK-Gesundheit will Apotheken abmahnen
Die DAK-Gesundheit will Apotheken zu einer „besseren Umsetzung der bestehenden Rabattverträge“ aufrufen. In einem Schreiben an Landesapothekerverbände kündigte die Kasse eine bundesweit geplante Aktion an. Das seien lediglich Überlegungen, erklärte ein Sprecher der Krankenkasse gegenüber DAZ.online.
„Grundlage der Aktion ist das Wirtschaftlichkeitsgebot nach § 129 SGB V, das eine Ausgabe von Rabattpräparaten rechtlich vorgibt“, heißt es im Schreiben der Kasse an Landesapothekerverbände. Die DAK-Gesundheit versuche, durch die frühzeitige Information „Apotheken zu helfen, unnötige finanzielle Belastungen durch Retaxierung zu vermeiden“. Man wolle Apothekern mit der Aktion ermöglichen, schon „rechtzeitig durch gezieltes Gegensteuern die Rabattumsetzungsquoten zu verbessern“, heißt es dort weiter.
Nach welchen Kriterien die 1.500 Apotheken ausgewählt und wie die jeweiligen Rabattquoten berechnet wurden, wird darin nicht beschrieben. Die Kasse erklärt lediglich, dass aus DAK-Verordnungen des Jahres 2011 acht Wirkstoffe ausgewertet wurden, bei denen keine pharmazeutischen Bedenken zu erwarten seien und deren Lieferfähigkeit gewährleistet sei (Alendronsäure, Amlodipin, Clopidogrel, Losartan, Losartan HCT, Metformin, Ramipril und Tamsulosin). Verordnungen mit Aut-idem-Kreuz seien bei der Auswertung ausgeschlossen worden.
Der Hessische Apothekerverband reagierte auf die Ankündigung kritisch, schließlich hätten ähnliche Aktionen verschiedener Krankenkassen in der Vergangenheit bereits zu erheblicher Verunsicherung und zu Ärgernis unter den Apothekern geführt. So sei es nicht plausibel, dass bei den ausgewählten Wirkstoffen pharmazeutische Bedenken nicht zu erwarten seien – diese könnten vielmehr bei jedem Wirkstoff auftreten. Und die Vielzahl der täglich als nicht verfügbar registrierten Pharmazentralnummern spräche auch nicht für die laut Kasse gewährleistete Lieferfähigkeit.
Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher der DAK-Gesundheit, es gebe derzeit Überlegungen zur Durchführung einer solchen Aktion: „Das ist keine finale Entscheidung“ – man befinde sich „in der Vorbereitungsphase“. Inhaltliche Angaben zur Aktion könne er allerdings nicht machen. Er kündigte jedoch ein Gespräch zwischen Kasse und Deutschem Apothekerverband an. Ende dieser Woche werde man sich treffen, um über die Aktion zu sprechen.
Berlin - 16.07.2012, 14:18 Uhr