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Kommentar
25 Cent - und was noch?
Der Berg kreißte acht Jahre lang - und gebar 25 Cent. Die Minister Bahr und Rösler werden sich loben, dass sie überhaupt etwas bieten, denn ihre Vorgänger haben nicht einmal das geschafft. Die ABDA wird sagen, dass alles noch schlimmer hätte kommen können. Doch es sieht schon heute so aus, als käme es wirklich noch schlimmer.
Doch auch wenn sich die 25 Cent letztlich in Luft auflösen sollten, ergeben sich dazu noch ein paar Gedanken: Kostenrechnung ist immer eine Frage der Annahmen, die man in eine Rechnung hineinsteckt. Natürlich lässt sich eine Begründung für die 25 Cent finden, aber für wesentlich höhere Werte gäbe es noch bessere Begründungen. Letztlich bleibt die Erhöhung eine politische Entscheidung und damit eine Frage der Wertschätzung. Drei Prozent Erhöhung des Fixhonorars in acht Jahren sind ein Hohn im Vergleich zu Tarifabschlüssen und Honoraranpassungen bei praktisch allen anderen Berufsgruppen. Sie entwerten alle Sonntags- und Apothekertagsreden über die Versorgungssicherheit, Beratung, soziale Kompetenz, pharmazeutische Betreuung und die anderen Lobeshymnen von Politikern.
Wenn irgendetwas an diesen ach so freundlichen Bekundungen der zurückliegenden acht Jahre auch nur ein wenig ernst gemeint war, dann können die 25 Cent nur ein kleiner Teil eines Gesamtpakets sein. Die nächsten Forderungen sind: eine kostendeckende Notdienstpauschale, eine komplett neue kostendeckende Honorierung für Rezepturen unter Berücksichtigung der Anforderungen der neuen Apothekenbetriebsordnung, die Festlegung einer jährlichen Dynamisierung des Fixhonorars und eine Klarstellung der Verhandlungsgrundlage für den Kassenabschlag auf dem Vor-AMNOG-Niveau. Die Themen für den politischen Herbst liegen damit fest.
24.07.2012, 16:22 Uhr