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Dermatologie
Regeneration und Reparatur hängen von der Tageszeit ab
Ein Forscherteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat zusammen mit Wissenschaftlern eines Hamburger Unternehmens jetzt herausgefunden, dass auch die menschliche Haut eine innere Uhr besitzt, die unter anderem für die zeitliche Steuerung ihrer Reparatur und Regeneration zuständig ist.
Die Forscherteams vom Arbeitsbereich Chronobiologie an der Charité und vom Hamburger Hautforschungszentrum fanden jetzt heraus, wie sich die Haut den tageszeitabhängigen Bedingungen anpasst. Dazu entnahmen die Forscher jungen gesunden Probanden zu verschiedenen Zeitpunkten des Tages Keratinozyten.
Eine Analyse sämtlicher Gene in diesen Hautzellen der obersten Hautschicht ergab, dass wichtige Faktoren für die Regeneration und Reparatur der Hautzellen von der biologischen Uhr reguliert wird. Einer dieser Faktoren, das Krüppel-like-factor 9 (Klf9) genannte Molekül, bremst die Zellteilung in den Keratinozyten: Reduzierten die Forscher die Aktivität dieses Faktors, konnten sie ein schnelleres Wachstum der Hautzellen in der Zellkulturschale beobachten. Eine verstärkte Aktivität von Klf9 war hingegen mit langsamer Zellteilung verbunden. Dabei zeigte sich, dass auch das Stresshormon Cortisol die Aktivität von Klf9 steuert und darüber seine medizinische Wirkung bei häufigen Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte entfalten könnte.
Die Aufgabe der biologischen Uhr ist es, das exakte Timing der verschiedenen Prozesse wie Zellteilung, Zelldifferenzierung und DNA-Reparatur in der Haut zu steuern.
Literatur: Spörl, F., et al.: Proc. Natl. Acad. Sci. 2012;109(27):10903-8, Online: doi:10.1073/pnas.1118641109.
Berlin - 30.07.2012, 10:04 Uhr