Hasse kontert Hundt

Apothekenhonorar: Arbeitgeber uneins

Berlin - 10.08.2012, 11:53 Uhr


Theo Hasse, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheker (ADA), ist erzürnt: Ungefragt hatte Bundesverband Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) Stellung zur geplanten Änderung der Arzneimittelpreisverordnung bezogen und eine Honorarerhöhung abgelehnt. In einem Brief an BDA-Präsident Dieter Hundt schreibt Hasse, dem BDA seien die Rahmenbedingungen von Offizin-Apotheken offenbar „vollkommen unbekannt“.

Der BDA hatte diese Woche kundgetan, dass er die Honorarforderungen der Apotheker nicht nachvollziehen könne. Schließlich seien die Erlöse der Apotheken aus den tatsächlichen Mengen- und Preisentwicklungen bei verschreibungspflichtigen Fertigarzneimitteln in den vergangenen Jahren deutlich stärker als die Inflationsrate gestiegen, hieß es.

„Dieser Darstellung muss ich entschieden entgegen treten“, schreibt nun Hasse. Arzneimittel seien keine beliebige Ware, die über den Ladentisch gereicht werde. „Ein Mehr an Menge bedeutet zwangsläufig ein entsprechendes Mehr an Personal“. Dies sei in die Forderung der Apotheker selbstverständlich eingerechnet worden.

Zudem verweist Hasse auf den Aufwand, den die Rabattverträge den Apotheken bescheren und auf die nahezu ohne Vergütung geleisteten Nacht- und Notdienste. Nicht zuletzt hätten auch die in den Apotheken Beschäftigten einen Anspruch darauf, nicht von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt zu werden.

„Ich lade sie gerne in meine Apotheke ein, um sich vor Ort einmal ein Bild vom Apothekenbetrieb zu machen“, schließt Hasse den Brief an seinen Kollegen aus dem großen Arbeitgeber-Verband. Auch darüber hinaus sei er gerne bereit, in einem persönlichen Gespräch „die offensichtlich in ihrem Haus vorliegenden Fehlinformationen richtigzustellen“.


Kirsten Sucker-Sket