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BDA zur Erhöhung des Apothekenhonorars
Becker: „Nicht mehr als ein politisches Statement“
„Unsachlich, nicht nachvollziehbar und geprägt von großindustriellem Denken internationaler Konzerne“ – so kommentiert Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg und Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands die BDA-Stellungnahme zum Entwurf zur Änderung der Arzneimittelpreisverordnung.
Nicht nur beim Arbeitgebervertreter der Apotheker Theo Hasse – auch beim DAV-Chef sind die Verlautbarungen des BDA zur geplanten Honoraranpassung bei den Apothekern nicht gut angekommen. Die Behauptung, dass die Erlöse der Apotheken aus den tatsächlichen Mengen- und Preisentwicklungen bei verschreibungspflichtigen Fertigarzneimitteln in den vergangenen Jahren deutlich stärker als die Inflationsrate gestiegen seien, verzerre die Wahrheit, so Becker. „Unser Rohgewinn für die Abgabe eines Arzneimittels liegt heute auf dem exakt gleichen Niveau wie vor über acht Jahren“, stellt er klar. Betriebs- und Personalkosten hingegen seien deutlich gestiegen.
Becker wird nicht müde, die Gründe für eine weitergehende – und zudem „zwingende“ – Honorarerhöhung zu kommunizieren: „Wir Apotheker sind seit Jahren von jeglichem wirtschaftlichem Wachstum abgekoppelt und zusätzlich mehrfach mit finanziellen Sonderopfern durch die Politik belegt worden.“ Auch die zu leistende Arbeit sei deutlich gestiegen, nicht zuletzt durch die Einführung der Rabattverträge.
Auch die durch den BDA geforderte Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs hält Becker für völlig unangebracht. „Hier offenbart der BDA sein wahres Denken und seine Heuschrecken-Interessen. Wir Apotheker betreiben kleine mittelständische Unternehmen und beschäftigen bundesweit über 140.000 Menschen – und das inhabergeführt und vor allem hinsichtlich unserer Beratungsleistungen am Patienten unabhängig von Konzerninteressen. Wir wollen keine Abhängigkeit von solchen Konzernen, wie sie der BDA vertritt.“
Insofern sei die Stellungnahme des BDA zum Entwurf des BMWi nichts weiter als ein verbandspolitisches Statement und verfehle den Anspruch einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Thema.
Berlin - 10.08.2012, 12:30 Uhr