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Infektionsgefahr
Das Hanta-Virus geht um
Das Hanta-Virus – nur ein Sommerloch-Thema für die Publikumsmedien? Die Zahlen sprechen für sich: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin sollen sich die Erkrankungsfälle in den Monaten Juni und Juli mehr als verdoppelt haben.
Die Krankheit kommt tückisch daher: Sowohl Patienten als auch viele Ärzte diagnostizieren zunächst eine Sommergrippe. Typische Symptome sind Fieber, Glieder- und Muskelschmerzen, Blut im Urin. Auch wenn die Krankheit mehrheitlich relativ mild verläuft, ist Vorsicht geboten, denn es kann in schweren Fällen zu Nierenversagen kommen.
Das Hanta-Virus wird mehrheitlich durch Rötelmäuse übertragen, die ebenso wie einige andere kleine Nagetiere in Feld und Wald nicht selbst erkranken, sondern nur Wirtstiere für das Virus sind. Die Übertragung auf den Menschen kann durch direkten Kontakt mit den Tieren und deren Ausscheidungen, aber auch über die Atemwege erfolgen. Das heißt, das Einatmen staubiger Luft im Wald kann die Infektion auslösen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
Die Rötelmäuse haben sich in den letzten Monaten aufgrund für sie günstiger Umweltbedingungen mehr als üblich vermehrt.
Maßnahmen zur Prävention hat das Robert Koch-Institut bereits im Frühjahr dieses Jahres in seinem Epidemiologischen Bulletin beschrieben. Wer sicher gehen will, meidet Waldspaziergänge auf staubigen Wegen und achtet beim Putzen von Gartenlauben, Garagen etc. auf besondere Hygiene, z. B. das Tragen von Schutzhandschuhen und Mundschutz.
Stuttgart - 16.08.2012, 10:37 Uhr