Apothekenhonorar

Spahn: Behalten Apotheken im Auge

Berlin - 27.08.2012, 11:16 Uhr


Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion will neben der angekündigten Honoraranpassung weitere Schritte zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Apotheken erst in einigen Monaten prüfen. Zunächst müssten die Honorarerhöhung „zügig umgesetzt“ und die Verhandlungen über den Apothekenabschlag abgewartet werden, schrieb der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, an den Apothekerverband Westfalen-Lippe.

„Insgesamt muss jetzt zunächst die Erhöhung des Apothekenhonorars durch die Änderung der Arzneimittelverordnung zügig umgesetzt werden,“ so Spahn. Im Anschluss könne geprüft werden, „ob und welche Maßnahmen unter Berücksichtigung der Verhandlung des Apothekenabschlages noch notwendig sind, um auch langfristig die Sicherstellung der Versorgung aufrechtzuerhalten und eine wirtschaftliche Betriebsführung weiterhin zu ermöglichen.“

In jedem Fall müsse dabei geprüft werden, „welche Maßnahmen die richtigen wären, um die flächendeckende Versorgung zu gewährleisten“. Eine pauschale Erhöhung der Einnahmen aller Apotheken sei „kaum zielführend“. Spahn: „Um die flächendeckende Versorgung – insbesondere auf dem Land – sicherzustellen, wäre beispielsweise die Umstellung der Vergütung des Nacht- und Notdienstes auf einen Pauschalbetrag eine Alternative.“

Spahn rechtfertigt in seinem Schreiben an AVWL-Vorstand Dr. Klaus Michels und AVWL-Geschäftsführer Sebastian Schwintek die von der Bundesregierung getroffenen Sparmaßnahmen und die angekündigte Honorarerhöhung um 25 Cent auf 8,35 Euro. Er habe zwar Verständnis für die hohen Erwartungen der Apotheker, „schließlich haben sich die Maßnahmen auf die wirtschaftliche Situation des einzelnen Apothekers ausgewirkt und zumeist auch finanzielle Einschnitte bedeutet“.

Von einem Apothekensterben könne aber keine Rede sein. Die Entwicklung der Apothekenzahlen sei „nicht bedrohlich“, sondern in den letzten 20 Jahren „durchaus stabil“, so Spahn und weiter: „Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung der Apothekenschließungen und die Versorgungssituation aufmerksam zu beobachten.“


Lothar Klein