Apothekenhonorar

AK Brandenburg will Umsetzung der ApBetrO verweigern

Potsdam - 31.08.2012, 17:32 Uhr


Die Apothekerkammer Brandenburg droht mit der Verweigerung der Umsetzung der neuen Apothekenbetriebsordnung, falls es bei der angekündigten Erhöhung des Apothekenhonorars um 25 Cent bleibt: Die Kammer sehe sich in der „gegenwärtigen Situation“ außerstande, die „Umsetzung der Apothekenbetriebsordnung in der gebotenen Weise zu verlangen und Nichtbefolgung zu sanktionieren“, heißt es in einem offen Brief des Kammerpräsidenten Jens Dobbert an Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD).

Man sehe sich außerstande, dem Argument der Kollegen entgegenzutreten, dass die wirtschaftliche Grundlage für die Umsetzung der neuen und höheren Anforderungen der ApBetrO fehle. Der Bestand der Apothekerschaft vor allem im ländlichen Raum sei wegen der zu geringen Honoraranpassung „ernsthaft gefährdet“, so Dobbert. Daher fordere die Kammer in Wahrnehmung ihrer „Fürsorgepflicht gegenüber den Mitgliedern“ die ehrenamtlichen Pharmazieräte auf, „bis auf Weiteres von den Revisionen der Apotheken nach der neuen Apothekenbetriebsordnung abzusehen.“ Man könne nicht hinnehmen, dass die Apotheker wegen fehlender materieller Grundlagen „faktisch zum Gesetzesbruch gezwungen werden“.

Als Körperschaft des öffentlichen Rechts komme die Kammer jetzt an einen Punkt, die öffentlichen Aktionen der Apothekerschaft nicht nur mehr verbal zu billigen und zu unterstützen, sondern „auch aktiv zu Maßnahmen aufzurufen“, begründet Dobbert die ungewöhnliche Aktion. Der Kammerpräsident bitte zum Abschluss seines offenen Briefes Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck: „Wir bitten Sie eindringlich, uns bei der Durchsetzung unserer berechtigten Forderungen zu unterstützen!“


Lothar Klein