Suchtmittel

Jugendliche rauchen und trinken weniger

Halle - 05.09.2012, 09:55 Uhr


Jugendliche und Kinder in Deutschland rauchen weniger und trinken weniger Alkohol. Das ergab die Kinder- und Jugendgesundheitsstudie („Health Behaviour in School-aged Children“; HBSC) der Weltgesundheitsorganisation WHO im Vergleich der Jahre 2002, 2006 und 2010.

Die HBSC-Studie wird seit mehr als 25 Jahren durchgeführt und stellt Daten zu Gesundheit sowie gesundheitsbezogenen Wahrnehmungen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern im Alter von zehn bis 16 Jahren zusammen. Die Befragungen erfolgen alle vier Jahre in mittlerweile über 40 Ländern, die insgesamt über 200.000 Kinder und Jugendliche einschließen – in Deutschland etwa 5.000. In Deutschland arbeiten Hallesche Wissenschaftler an der Auswertung der Umfragen mit. Entsprechende Beiträge sind gerade in der Fachzeitschrift „Das Gesundheitswesen“ (Ausgabe 74; Jahrgang 2012) erschienen.

An den aktuellen Auswertungen nahmen neben der Martin-Luther-Universität in Halle die Universitäten in Bielefeld, Dresden und Hamburg sowie die FH Frankfurt teil.

Das regelmäßige Rauchen hat von 2002 bis 2010 deutlich abgenommen. Die Rate bei den 13-Jährigen reduzierte sich von 14,1 Prozent im Jahr 2002 auf drei Prozent im Jahr 2010. Besonders stark war der Rückgang von 2002 auf 2006. Deutlich war auch der rückläufige Trend bei den 15-Jährigen: von 33 Prozent auf 14,9 Prozent. Der geschlechtsspezifische Unterschied ist zwischen Jungen und Mädchen dabei relativ gering. Beim Alkoholkonsum ist ein ähnlicher Trend zu erkennen: Die Raten sind unabhängig von Alter und Geschlecht deutlich gesunken. Für wiederholte Rauscherfahrungen haben sich die Werte für die 13-Jährigen mehr als halbiert, bei den 15-Jährigen um ein Viertel reduziert. Ingesamt haben Jungen deutlich mehr Alkoholerfahrungen als Mädchen – anders als beim Rauchen.

Einen ausgeprägten Rückgang gab es auch beim Cannabiskonsum, wobei deutlich mehr Jungen als Mädchen Erfahrungen mit dieser Droge gemacht haben. Bei Jungen sank die Rate von 22 Prozent (2002) auf 10,7 Prozent acht Jahre später, bei Mädchen war ein Rückgang von 14,8 auf 5,7 Prozent zu verzeichnen.


Dr. Bettina Hellwig