Wolf bei Rösler

Wolf: „Schritt in die richtige Richtung“

Berlin - 13.09.2012, 16:36 Uhr


Heute fand das lang erwartete Spitzengespräch der ABDA mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler statt. ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf bekräftigte gegenüber Rösler die Forderung der Apothekerschaft, das Festhonorar an die tatsächlichen Sach- und Personalkostensteigerungen anzupassen. Ein gewisses Entgegenkommen gab es bereits: Für den Notdienst sollen die Apotheken 120 Millionen Euro mehr bekommen.

Die Argumente der ABDA und ihre Kritik an der Rechenmethodik des Bundeswirtschaftsministeriums sind bekannt – nun konnte sie Wolf dem Minister noch einmal persönlich darlegen. Tags zuvor hatte das Bundesfinanzministerium nach einigem Sträuben grünes Licht für die Erhöhung des Festzuschlages auf 8,35 pro rezeptpflichtiger Arzneimittelpackung gegeben.

Wie die ABDA in einer Pressemeldung schreibt, zeigte Rösler in dem Gespräch „Verständnis für die Position der Apothekerschaft“. Er habe erklärt, dass die Bundesregierung zusätzliche Verbesserungen der Honorierung auf den Weg bringen werde: So solle es auf dem Land zusätzliche Mittel für den Notdienst der Apotheken geben – dazu werde eine neue Regelungssystematik eingeführt. „Dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung“, kommentierte dies Wolf. „Aber wir erwarten nun auch konsequentes Handeln, das den Apotheken schnelle Hilfe bringt.“

Nahezu zeitgleich platzte es aus der Koalition: 120 Millionen Euro soll es mehr für den Notdienst geben. „Um gerade die Apotheker zu erreichen, die oft Notdienste machen, soll es eine Pauschale pro Dienst geben“, vermeldete der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn. Eine durchaus erstaunliche Wende: Gerade erst hatte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium verlauten lassen, für Apotheken beim Nacht- und Notdienst. Und so will man sich im Bahr-Ministerium auch erst einmal nicht zu den nun ins Spiel gebrachten 120 Millionen Euro äußern.


Kirsten Sucker-Sket