„House of Pharma“-Tagung

Pharmastandort Deutschland im internationalen Wettbewerb

Frankfurt/Main - 18.09.2012, 08:00 Uhr


Deutschland ist für die Pharmaindustrie ein Forschungs- und Innovationsstandort – aber wie lange noch? Entscheidungsträger der Pharmaindustrie sowie Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Verbänden diskutieren die Perspektiven auf der 1. Jahrestagung des „House of Pharma“, einer gemeinsamen Veranstaltung der Industrie und der Goethe-Universität Frankfurt/Main.


Die Tagung, die heute am 18. September im Casino-Gebäude der Goethe-Universität in Frankfurt stattfindet, versucht u. a. die Perspektiven auszuloten, die die Pharmaindustrie in Deutschland im Zeitalter der Globalisierung hat. In Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops stehen Fragen auf dem Programm, wie die Branche auf die sich verändernden politischen Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt einerseits und auf die zunehmende Innovationslücke andererseits reagieren muss.

Wie Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident, Goethe-Universität, in seinem Vorwort zur Tagung ausführt, sind heute vor allem bei innovativen Wirkstofftargets hohe Investitionen und hohe Ausfallraten in der klinischen Forschung zu verzeichnen. Um den Innovationsbedarf zu decken, setzt die Pharmaindustrie daher zunehmend auf vertikale Desintegration, die Auslagerung von Forschung und Entwicklung. Hierbei spielen zunehmend auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen eine Rolle.

Ziel des House of Pharma ist, den Bereich Pharma übergreifend und interdisziplinär zu positionieren als Schwerpunkt- und Kompetenzcluster in der Region Frankfurt/Rhein-Main, als „Inkubator“ der Arzneimittelforschung in Deutschland. Es sollen so beispielsweise die Fachleute des in Deutschland einmaligen Pharma-Clusters Rhein-Main unter einem Dach zusammengeführt werden: das geplante Fraunhofer-Institut für anwendungsorientierte Arzneimittelforschung, Kliniken und Forschungsverbünde der Goethe-Universität, nachfrageorientierte Ausbildungsprogramme und außeruniversitäre Partner wie Verbände, Unternehmen und Netzwerke.

Die Initiative zum House of Pharma ging vom Pharmakologen Prof. Dr. Gerd Geisslinger und vom pharmazeutischen Chemiker Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz aus. Forschungsgelder für das House of Pharma seien bereits eingeworben worden. Man bietet sich der Industrie als Kooperationspartner an, Patente der Industrie könnten hier weiterentwickelt werden. Ein Lobbyverein für Arzneimittelfirmen allerdings soll das House of Pharma nicht werden.


Peter Ditzel


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