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Streik in Brandenburg
Bis 90 Prozent Beteiligung der Apotheker
Als vollen Erfolg wertet der Landesapothekerverband Brandenburg in einer ersten Bilanz den seit heute Mittag laufenden Warnstreik der Apotheken des Landes gegen die Honorarerhöhung. Nach Angaben des Verbandes haben sich circa 85 bis 90 Prozent der Apotheker Brandenburgs beteiligt. Ab Mittag blieben die Apothekentüren geschlossen. Kunden wurden nur noch durch die Notdienstklappe bedient.
Bei den wartenden Kunden stieß die Aktion auf Verständnis. Viele hätten sich positiv geäußert, so Verbandssprecher Thomas Baumgart. Es habe keine Zwischenfälle gegeben.
Eine vergleichbare Bilanz zieht auch Apothekerin Kerstin Putscher von der Park Apotheke in Fürstenwalde östlich von Berlin. In der Gemeinde schlossen sich alle zehn Apotheker dem Streikaufruf des Verbandes an. Ein Apotheker, der zunächst seine Apotheke offen halten wollte, schloss sich am Vormittag dem Streik spontan an. Nach Angaben von Apothekerin Putscher haben sich die Ärzte in Fürstenwalde mit den streikenden Apothekern solidarisch gezeigt und die Geschlossenheit der Apotheker gelobt.
Von Seiten der Patienten habe es keine negativen Reaktionen gegeben, so Putscher. Vielmehr hätten die meisten Kunden Verständnis gezeigt. Es sei nicht einsehbar, dass die Politik durch zu niedrige Honorierung der Apotheker die Arzneimittelversorgung auf dem Lande gefährde, während andererseits viel Steuergeld für den Pannenflughafen Berlin/Brandenburg oder für die Euro-Rettung ausgegeben werde, so eine Kundin.
Potsdam - 26.09.2012, 15:00 Uhr