Experimentelle Pharmakologie

Tierversuche – immer noch unverzichtbar

Stuttgart - 27.09.2012, 14:10 Uhr


Tierversuche sind gesetzlich vorgeschrieben, um das Gefahrenpotenzial von neuen Wirkstoffen abschätzen zu können und zu entscheiden, ob diese am Menschen getestet werden dürfen. Dennoch wird die Pharmaindustrie wegen dieser Tierversuche oft gescholten. Eine Reportage in der aktuellen DAZ zeigt, dass die Industrie bestrebt ist, sowohl den Belangen des Tierschutzes als auch des Verbraucherschutzes gerecht zu werden.

Es ist allgemein bekannt: Neue Wirkstoffe, die zu Arzneimitteln oder Kosmetika entwickelt werden sollen, müssen zuerst mit Methoden der experimentellen Pharmakologie getestet werden. Hierbei sind Tierversuche immer noch unverzichtbar, wie der Hauptbeitrag in der aktuellen DAZ darlegt.

Zwar werden immer mehr alternative Testmethoden etabliert, z.B. die Prüfung von Dermatologika mit künstlicher Haut, und zahlreiche Wissenschaftler haben sich in der Basler Deklaration verpflichtet, Tierversuche zu vermeiden, zu vermindern und zu verbessern. Aber dennoch sind in Deutschland alljährlich knapp drei Millionen Tiere im Dienste der Pharmakologie im Einsatz. Die Nagetiere Maus und Ratte führen die Statistik an, auf den hinteren Plätzen liegen Hund und verschiedene Affenarten – keine Menschenaffen! – mit jeweils etwa 3000 Tieren.

Unter dem Titel „Versuchskaninchen – Tierversuche und wie sie vermieden werden können“ zeigt der Fernsehsender 3sat heute, am 27. September, ab 20.15 Uhr eine Dokumentation über den gegenwärtigen Stand von experimentellen pharmakologischen Tests mit und ohne Tiere. Trotz Fortschritten bei der Etablierung alternativer Testmethoden nimmt die Anzahl der Tierversuche sogar noch zu, denn aufgrund der europäischen Richtlinie zum sicheren Umgang mit Chemikalien (REACH) müssen bis zum Jahr 2025 etwa 30.000 Substanzen auf ihre Unbedenklichkeit geprüft werden.