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Fortsetzung der Honorardebatte
Klare Forderung - wenig konkrete Antwort
Beim gestrigen politischen Sommerabend der Apotheker in Schleswig-Holstein präsentierte sich die neue Gesundheitsministerin des Landes, Kristin Alheit (SPD), erstmals im Rahmen einer Apothekerveranstaltung. Gerd Ehmen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, stellte in seiner Begrüßung eine klare Forderung an die Politik auf: „Uns reicht es nach acht Jahren Stillstand in der Honorarfrage nicht aus, den Festzuschlag der Apotheken einmalig um drei Prozent zu erhöhen.“
Zugleich wies Ehmen die Spitzenvertreter der GKV auf das Engagement der Apotheken bei den Rabattverträgen hin. Die Krankenkassen würden von milliardenschweren Entlastungen profitieren, während die Apotheken die Umsetzung zum Nulltarif leisteten. „Obwohl der zeitliche und personelle Aufwand hierfür sehr erheblich ist, muss auch für diese Medikamente nach wie vor der volle Kassenrabatt gewährt werden“, so Ehmen. Dies sei vor allem deshalb völlig inakzeptabel, weil Einkaufsvorteile beim Großhandel praktisch kaum noch in nennenswerter Höhe zu erzielen seien. Damit griff Ehmen die Idee eines gespaltenen Kassenrabatts auf. Letztlich forderte Ehmen, endlich wieder Perspektiven für die Apotheken zu schaffen. Etliche Apotheken seien durch das Warten auf die Anpassung des Festzuschlags in den Ruin getrieben worden. „Daher müssen Mechanismen für regelmäßige Anpassungen des Fixhonorars und des Kassenabschlags eingeführt werden“, forderte Ehmen. So wie es jetzt ist, könne es nicht weitergehen.
Gesundheitsministerin Alheit würdigte in ihrer Ansprache die Arbeit der Apotheken. „Sie sind zuverlässig und sie sind zuverlässig da und gewährleisten die Versorgung zu jeder Tages- und Nachtzeit“, so Alheit. Dies verdiene Anerkennung und Würdigung. Sie könne es sich an dieser Stelle einfach machen und für die nötige Honorierung auf die Zuständigkeit des Bundes verweisen. Doch Alheit wies auf die immer knapper werdenden Ressourcen hin, erklärte aber auch, sie könne das Anliegen der Apotheken „bestens nachvollziehen“. Ein flächendeckendes Netz von Apotheken sei für die zeitnahe Versorgung nötig, sie sehe aber auch Unterschiede zwischen Stadt und Land und forderte, darüber zu sprechen, wie die Honorierung dies abbilden könne. In diesem Zusammenhang verwies sie auch auf die geplante Notdienstpauschale.
Alheit versuchte damit offenbar, die Frage nach der Honorarhöhe in eine Diskussion über die Honorarstruktur umzulenken. Konkreter wurde sie allerdings nicht, sie bemühte sich aber erkennbar um ein gutes Gesprächsklima. Alheit lobte den Beitrag der Apotheker zur Betreuung der Patienten und betonte ihre Gesprächsbereitschaft gegenüber den Heilberuflern. Der Kontakt zu den Heilberuflern sei für sie selbstverständlich. „Es ist mir wichtig, Gesundheitspolitik als gemeinsame Aufgabe zu begreifen“, erklärte die Ministerin.
Kiel - 28.09.2012, 09:57 Uhr