Expopharm-Eröffnung

Gemeinsame Lösungswege finden

München - 11.10.2012, 12:34 Uhr


Ein stärkeres vernetztes Denken im Gesundheitswesen und speziell in der Arzneimittelversorgung wünscht sich Dr. Thomas Trümper, Vorsitzender des Bundesverbandes des pharmazeutischen Großhandels (Phagro). In seinen Grußworten zur Eröffnung der Expopharm betonte er, wie wichtig es sei, in komplexen Systemen gemeinsame Lösungswege zu finden.

Zwischen der Produktplanung beim Hersteller bis zur Abgabe in der Apotheke hat ein Arzneimittel einen langen Weg hinter sich gebracht. Trümper kritisierte, dass die beteiligten Akteure zumeist nicht die gesamte Prozesskette im Auge haben, sondern nur ihren eigenen kleinen Ausschnitt. Dies führe oftmals zu nicht immer angemessenen Reaktionen. Hinzu komme, dass der Gesetzgeber immer wieder in die Vorgänge eingreife.

Ein „hervorragendes Beispiel“ für mangelhaft vernetztes Denken seien die Rabattverträge. Die „Erfinder“ der Verträge hätten die Vernetzung hier vollkommen verkannt – vor Augen hatten sie nur Einsparungen. Diese Kosteneffekte seien zwar eingetreten. Doch der Preis ist hoch, die Apotheken wissen hiervon ihr Lied zu singen, ebenso die immer wieder umgestellten Patienten. Aber auch dem Großhandel wurde die Lagerhaltung durch die Rabattverträge massiv verkompliziert.

Ein Beispiel für ein gelungenes Miteinander könnte Trümper zufolge das SecurPharm-Projekt sein, mit dem Hersteller, Großhändler und Apotheker gemeinsam Arzneimittelfälschungen begegnen wollen.

„Wir müssen gemeinsam Lösungswege finden, nur so kommen wir weg vom ständigen Löcherstopfen“, betonte Trümper. Es sei „keine Schande“, wenn man das komplexe System nicht überblicke – wohl aber, wenn man versuche, so zu tun als ob.


Kirsten Sucker-Sket


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