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Grippe-Impfstoff
Impfstoff-Notstand jetzt auch im Saarland
Die Apotheker und Ärzte des Saarlandes warnen jetzt angesichts der Impfstoffknappheit vor einem Anstieg der Grippeerkrankungen und fordern in einer gemeinsamen Erklärung, das Instrument der Ausschreibung für Impfstoffe abzuschaffen. Auch das Saarland sei in den kommenden Wochen von den Lieferschwierigkeiten der Grippe-Impfstoffhersteller betroffen.
Im Saarland hätten die gesetzlichen Krankenkassen zwar keine Ausschreibungen im sensiblen Bereich der Grippe-Impfstoffe durchgeführt. Trotzdem hätten die Lieferengpässe in anderen Bundesländern jetzt ernste Auswirkungen auf das Saarland. Nach Auskunft der im Saarland ansässigen pharmazeutischen Großhändler sei zum jetzigen Zeitpunkt und auf absehbare Zeit kein Grippe-Impfstoff – weder im Saarland, noch bundesweit – lieferbar, so die gemeinsame Erklärung der Apothekerkammer Saarland und der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland.
Noch vorrätiger Grippe-Impfstoff sei in die von der Ausschreibung betroffenen Regionen geliefert worden. Dadurch stehe in der gesamten Bundesrepublik zu wenig Impfstoff zur Verfügung. Eine kurzfristige Nachlieferung sei nicht möglich, da die Produktion von Impfstoffen einen längeren Vorlauf benötige und zudem äußerst störanfällig sei.
Dazu Dr. Gunter Hauptmann, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, und Manfred Saar, Präsident der Apothekenkammer des Saarlandes: „Nunmehr sind auch die saarländischen Patientinnen und Patienten von dem Missmanagement einzelner gesetzlicher Krankenkassen betroffen. Es ist nicht akzeptabel, dass ökonomisches Kalkül einer sicheren Versorgung vorgeht! Hier haben einige Krankenkassen am falschen Ende gespart – zulasten der Versicherten! Wir fordern daher die Politik auf, das Instrument der Ausschreibungen in so sensiblen Bereichen wie dem Impfstoffbereich abzuschaffen. Natürlich werden die saarländischen Ärzte und Apotheker alles tun, um die Patienten vor Schaden zu bewahren.“
Saarbrücken - 22.10.2012, 13:41 Uhr