Hantavirus-Infektion

Neues Register für Risikogebiete

Berlin - 22.10.2012, 12:15 Uhr


Berliner Wissenschaftler haben die molekulare Signatur der Viren aufgeklärt, die in Deutschland zu immer größeren Ausbrüchen von Hantavirus-Erkrankungen führen.

Durch die Ergebnisse der neuen Studie ist es jetzt möglich, die Erbinformation des jeweiligen Virusstammes, der bei einem Patienten nachgewiesen wurde, mit dem neu geschaffenen Register der in Deutschland kursierenden Hantaviren zu vergleichen. So kann der Virusstamm eines Patienten genau einem bestimmten Risikogebiet in Deutschland zugeordnet werden, in dem die Infektion erfolgt ist.

Hantaviren werden über die Ausscheidungen bestimmter Mäusearten auf den Menschen übertragen. Beim Menschen ruft die Infektion hohes Fieber, Schmerzen und in schweren Fällen Nierenversagen hervor. Während diese Infektion in Deutschland noch vor wenigen Jahren fast unbekannt war, gehört die Hantavirus-Erkrankung mittlerweile zu den fünf häufigsten meldepflichtigen Viruserkrankungen. Bislang wurden dieses Jahr vom Robert-Koch-Institut schon 2216 Krankheitsfälle registriert, so dass das Jahr 2012 bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein „Hantavirus-Rekordjahr“ darstellt. Durch die Ergebnisse der Studie lassen sich nun die einzelnen Ausbruchsgebiete des Virus und das Risiko einer Infektion von Menschen in den einzelnen Regionen Deutschlands immer präziser definieren und verstehen.

Literatur: Ettinger, J., et al.: Emerg. Infect. Dis. 201218(9):1461-4, Online: doi: 10.3201/eid1809.111447.


Dr. Bettina Hellwig


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