CDU-Apothekerin Mohr-Lüllmann schmeißt hin

Mohr-Lüllmann forderte ihren Rivalen, den Bremer CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Röwekamp ebenfalls auf, sein Amt ebenfalls zur Verfügung zu stellen. Mohr-Lüllmann kam damit offenbar einer formalen Rücktrittsforderung ihrer Parteifreunde zuvor: Radio Bremen berichtete von einem entsprechenden Schreiben des Parteivorstandes, das von 19 der 31 Vorstandsmitglieder unterzeichnet sein soll. Das Verhältnis zwischen Röwekamp und Mohr-Lüllmann gilt als zerrüttet.

Hintergrund der Querelen ist der Machtkampf um die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl 2013. Neben der Landesvorsitzenden hatte auch der Bremerhavener Kreisvorsitzende Michael Teiser seine Bewerbung um den Spitzenplatz auf der Bremer Liste angekündigt. Mohr-Lüllmann soll im Beisein von Abgeordneten von „kriminellen Machenschaften“ in der Bremerhavener CDU gesprochen haben. Mohr-Lüllmann bestreitet diese Aussage. Andere Zeugen bestätigte dies aber.

Mohr-Lüllmann führte den kriselnden Bremer CDU-Landesverband seit März dieses Jahres. Bei der Landtagswahl im Mai 2011 musste sie als Spitzenkandidatin eine deutliche Niederlage einstecken: Die CDU fiel mit 20,4 Prozent hinter SPD und Grüne auf Platz drei zurück. Trotzdem setzte sie sich im anschließenden innerparteilichen Streit gegen Thomas Röwekamp durch und übernahm von ihm den Vorsitz des Landesverbands mit etwa 3.000 Mitgliedern.