Kassenabschlag

Becker kontert GKV: Prüfer überflüssig

Berlin - 02.11.2012, 13:21 Uhr


Im Streit um den Kassenabschlag ab 2013 hat der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Fritz Becker, die gesetzlichen Krankenkassen aufgefordert, sich ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Anpassung des Abschlags zu stellen und sich nicht vor der Verantwortung zu drücken. Außerdem wies Becker die Forderung nach Einschaltung eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers zurück.

„Bevor die Krankenkassen für viel Geld Dritte mit Prüfaufträgen versorgen, sollten sie sich erst einmal mit den vorgelegten Zahlen befassen“, so Becker zu den aktuellen Aussagen des GKV-Spitzenverbandes auf DAZ.online. Becker forderte die Kassenvertreter auf, endlich wieder einen konstruktiven Dialog in der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens zu führen und somit ihre Versicherten in den Mittelpunkt zu rücken: „Wenn die Krankenkassen nur ihre Geldschatullen hüten und vor lauter Sparwut die Versorgung der Patienten aus den Augen verlieren, dann kann das nicht richtig sein." 

Becker wies die Vorhaltungen des GKV-Spitzenverbandes zurück, der DAV habe bislang keine belastbaren Zahlen über die Wirtschaftslage der Apotheken vorgelegt: „Der DAV hat von einer großen Steuerberatungsgesellschaft testierte Zahlen zur wirtschaftlichen Lage der Apotheken vorgelegt, nur passen diese dem GKV-Spitzenverband offenbar nicht ins Konzept." Becker: „Auf unser Betreiben hin hat das Bundeswirtschaftsministerium nun sogar beiden Verhandlungspartnern die Zahlen des Statistischen Bundesamtes vorgelegt, aber auch diese Zahlen sind den Krankenkassen offenbar nicht gut genug."


Lothar Klein