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Sprachbarriere ein Problem
Deutsch-Mängel in Kliniken nehmen zu
Schlechte Deutschkenntnisse vieler ausländischer Ärzte in Deutschlands Krankenhäusern werden zunehmend zu einer Gefahr für die Patienten. Der Verband der Krankenhausdirektoren schlug jetzt Alarm. „Der Anteil ausländischer Ärzte auf Assistenzebene ist stark gestiegen“, sagte Verbandspräsident Josef Düllings.
Die Fachkenntnisse der Mediziner sind laut Düllings meist gut – die Kliniken stellen die Ärzte aber oft bereits ein, wenn sie noch keine ausreichenden Sprachkenntnisse haben. „Das wird zum Sicherheitsproblem.“ Die Kommunikation sei aber wesentlich bei der Sicherheit der Patienten. Wegen des zunehmenden Ärztemangels vor allem in kleinen Kliniken kommen die Ärzte immer mehr aus anderen Ländern – etwa aus Syrien, Ägypten, Rumänien, Griechenland oder Spanien.
49 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser mit weniger als 250 Betten betrachteten es als sehr schwierig, offene Arztstellen zu besetzen, so der Verband. Insgesamt hätten 37 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser, aber nur sieben Prozent der Unikliniken solche Probleme. Der Verband hatte rund 1.800 Mitglieder repräsentativ befragt. Düllings forderte die Länder auf, mehr Plätze fürs Medizinstudium zu schaffen.
Der Marburger Bund fordert indes statt der derzeit unterschiedlichen Verfahren eine einheitliche Verfahrensweise zum Nachweis von ausreichenden Deutschkenntnissen ausländischer Ärzte. Die Mitglieder der Kultusministerkonferenz und der Gesundheitsministerkonferenz der Länder sollten daher gemeinsame Regelungen treffen, die auf anerkannten Sprachprüfungen beruhen. Die aus den unterschiedlichen Anforderungen und Verfahrensweisen resultierende uneinheitliche und vielerorts mangelhafte Sprachkompetenz ausländischer Ärzte führe zu „Zweifeln an der durchgehenden Gewährleistung der Patientensicherheit“.
Berlin - 06.11.2012, 12:08 Uhr