Grippeimpfstoffe

PEI und Kassen: Lage entspannt sich

Berlin - 08.11.2012, 16:19 Uhr


Langsam steigt die Kurve der vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) freigegebenen Grippeimpfstoffe. Aktuell ist auf der Webseite des PEI die Zahl der freigegebenen Dosen mit 15,3 Millionen angegeben. In Kürze soll weiterer Nachschub kommen, sodass die 16 Millionen-Marke geknackt wird. Bei den Krankenkassen macht sich Erleichterung breit.

Am 2. November waren bereits 500.000 weitere Impfdosen freigegeben worden. Noch mehr sollen folgen. Nach Informationen von DAZ.online sind auch zwei weitere Chargen Optaflu von Novartis darunter – insgesamt 240.000 Impfdosen. Sie werden in Marburg und nicht – wie Begripal und Fluad – in Siena hergestellt.

Die Gespräche zwischen Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen und dem Paul-Ehrlich-Institut mit Impfstoffherstellern zeigen offenbar Früchte. „Wir haben gemeinsam alle Hebel in Bewegung gesetzt. Den Unternehmen, die aushelfen, danke ich im Namen der Gesetzlichen Krankenversicherung“, erklärte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes.

Die in der vergangenen Woche geführten Gespräche seien „außergewöhnlich konstruktiv“ gewesen, sagt auch PEI-Präsident Prof. Dr. Klaus Cichutek. „Ich freue mich, dass wir dieses sehr gute Ergebnis in der Kürze der Zeit erzielen konnten“. Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Ersatzkassen, betonte, dass es nun darauf ankomme, dass der Impfstoff dorthin gelangt, wo er am dringendsten benötigt wird.

Nach Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg – die vom Novartis-Ausfall besonders betroffenen Regionen – sollen nun zielgenau etwa 740.000 Dosen Grippeimpfstoff gelenkt werden. Beim Bayerischen Apothekerverband will man sich nicht vorschnell freuen. Man müsse zunächst warten, wie schnell und in welchem Umfang die Impfstoffe in die betroffenen Regionen gelangen, ehe man den Effekt auf die derzeitige Situation beurteilen kann, so Pressesprecher Thomas Metz. „Gut ist grundsätzlich alles, was zu einer Entspannung der Lage beiträgt“.

In den vergangenen Jahren waren in der Regel schon Anfang Oktober alle für die Saison vorgesehenen Grippeimpfstoffe vom PEI freigegeben. So wenige wie in diesem Jahr waren es noch nie. Ob man noch weitaus mehr als die 16 Millionen Impfdosen bekommen wird, bleibt abzuwarten. Von GlaxoSmithKline ist jedenfalls nichts mehr zu erwarten. Das Unternehmen hatte in seinem Dresdner Werk bereits 400.000 zusätzliche Dosen für den deutschen Markt hergestellt – doch nun ist man dort vollauf mit der Produktion für die Südhalbkugel beschäftigt.


Kirsten Sucker-Sket