Apothekenzahl in Baden-Württemberg

Niedrigster Stand seit 1989

Stuttgart - 19.11.2012, 14:55 Uhr


Mit ihrer „starren Haltung“ in Sachen Kassenabschlag 2013 nehmen die Krankenkassen in Kauf, dass sich die Versorgung der Bevölkerung spürbar verschlechtert. Das meldet heute die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Denn die sinkende Apothekenzahl mache sich im Notdienst bereits bemerkbar.

Die Verhandlungen zwischen Apothekern und Krankenkassen um die Höhe des Kassenabschlags ab 2013 sind in der vergangenen Woche gescheitert. Der DAV hat die Schiedsstelle angerufen. Nach Auffassung der Apothekerkammer Baden-Württemberg liegt die Schuld dafür bei den Kassen, die weder die deutlichen Aussagen der Politik noch die Argumente der Apotheker ernst nehmen. Dabei seien die Auswirkungen bereits erkennbar: Die Zahl der Apotheken in Baden-Württemberg sank allein in diesem Jahr um 44. Mit den 2.682 Apotheken im Land sei der niedrigste Stand seit 1989 erreicht.

„Das kann in Ballungszentren teilweise durch andere Apotheken ausgeglichen werden“, erklärte Kammer-Präsident Günther Hanke. In ländlichen Gebieten werde die Entwicklung jedoch deutlicher spürbar werden. Insbesondere die Notdienstversorgung werde dadurch erschwert. Hanke: „Wir müssen bereits Notdienstkreise zusammenlegen.“ Die Auswirkungen seien für die Bevölkerung bisher zwar kaum spürbar, weil Apotheker durch häufigere Notdienste die Wege der Patienten kurz halten. Halte der Trend der Apothekenschließungen jedoch an, würden die Wege für die Patienten zwangsläufig weiter.

Auch die Apothekerverbände Rheinland-Pfalz und Hessen machten jüngst auf die sinkende Zahl der Apotheken aufmerksam, an denen unter anderem auch der erhöhte Kassenabschlag schuld sei. Die Forderung der Verbände: Der GKV-Spitzenverband soll den Rabatt ab 2013 mindestens auf die Ausgangsposition von 1,75 Euro absenken, um zahlreichen Apotheken ein Überleben zu ermöglichen.

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Juliane Ziegler


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