Kammerversammlung Schleswig-Holstein

Resolution zum Kassenabschlag

Kiel - 22.11.2012, 11:19 Uhr


Die Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein hat auf ihrer gestrigen Sitzung eine Resolution zum Kassenabschlag verabschiedet. Demnach missbilligt die Kammerversammlung das Verhalten des GKV-Spitzenverbandes und fordert die Kassenvertreter zum konstruktiven Dialog auf.

Angesichts der wirtschaftlichen Probleme der Apotheken hat die Kammerversammlung selbst ein Zeichen für eine finanzielle Entlastung der Apotheken gesetzt. Ausgehend von einem Vorschlag des Haushaltsausschusses beschloss die Versammlung bei der Haushaltsdebatte, die Kammerbeiträge für das nächste Jahr um durchschnittlich acht Prozent zu senken. Davon profitieren sowohl selbstständige als auch angestellte Apotheker.

Die Resolution der Kammer zum Kassenabschlag hat folgenden Wortlaut:

„Die Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein missbilligt das Ver­halten des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung zum Apothekenab­schlag ausdrücklich und fordert die Kassenvertreter auf, umgehend in einen konstruktiven Dialog einzutreten. Seitens der Apothekerinnen und Apotheker wurden den Verhandlungs­partnern objektive Zahlen des Statistischen Bundesamtes vorgelegt. Seit Jahren wird in den Apotheken nicht ver­gütete Mehrarbeit geleistet, um hohe Summen als Rabatte der Pharmaindustrie für die Kassen ein­zufahren, während die wirtschaftliche Situation unserer Mitgliedsbetriebe zunehmend in Schieflage gerät. Ein Kassenabschlag in Höhe von 2,05 Euro pro Arzneimittel war ausdrücklich als zeitlich begrenztes Sonderopfer angekündigt worden.

Durch das Verhalten der Krankenkassen wird die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung ihrer Versicherten gefährdet. Wenn auch kostenbewusstes Handeln richtig und wichtig ist, so muss doch die medizinische und die pharmazeutische Versorgung der Patienten das Handeln der Beteiligten vorrangig bestimmen.

Die Kammerversammlung fordert daher die Vertreter des Spitzenverbandes der gesetzlichen Kranken­versicherungen unmissverständlich und dringend auf, umgehend mit einem partner­schaftlichen Angebot für eine Absenkung des Kassenabschlages an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die berechtigten Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker anzu­erkennen.“


Dr. Thomas Müller-Bohn