Kardiologie

Omega-3-Fettsäuren ohne Vorteil nach Herz-OP

24.11.2012, 11:04 Uhr


Herzchirurgische Patienten profitierten in einer Studie nicht von einer perioperativen Gabe hochdosierter Fischöl-Kapseln. Die Kapseln wurden jedoch gut vertragen und hatten auch keine negativen Folgen, so dass die Studienautoren nicht von einer Einnahme abraten.

Mitarbeiter um Dariush Mozaffarian von der Harvard Medical School in Boston untersuchten über 1500 Patienten über einen Zeitraum von zwei Jahren auf Komplikationen nach einem herzchirurgischen Eingriff. Ein Teil der Probanden erhielt drei bis fünf Tage vor der OP hochdosierte Fischöl-Kapseln, die Kontrollgruppe Placebo. Die Gabe wurde bis zur Entlassung aus der Klinik beibehalten. Aus früheren Studien war bekannt, dass Omega-3-Fettsäuren Parameter wie Blutdruck, Gefäßwiderstand und Herzfrequenz günstig beeinflussen können. Die Vermutung lag daher nahe, dass die Fettsäuren auch das Risiko für postoperatives Vorhofflimmern senken können. Darunter leiden ein bis drei Prozent der Herzoperierten. Die resultierenden Komplikationen wie Nierenversagen oder Schlaganfall konnten in der aktuellen Studie jedoch nicht gesenkt werden. Es gab keine Unterschiede in der Anzahl der Herzinfarkte oder der Sterberate. Da die Fischöl-Kapseln jedoch gut vertragen wurden und das Blutungsrisiko nicht erhöhten, raten die Studienautoren von dieser Form der Therapie auch nicht ab.

Quelle: Mozaffarian, D. et al.: JAMA; Online-Vorabpublikation, DOI:10.1001/jama.2012.28733


Simone Kruse


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