Einigung bei Öffnungszeiten

Wiener Apotheken dürfen ab 2013 länger öffnen

Wien - 26.11.2012, 10:44 Uhr


Der Streit um die Öffnungszeiten ist beigelegt: Wiener Apotheken dürfen ab 2013 auf freiwilliger Basis länger offen halten als bisher. Apothekerkammer und Stadtrat konnten sich auf eine Verordnung einigen, die es den Apotheken erlaubt, ihre Öffnungszeiten flexibler zu gestalten: Montag bis Samstag dürfen die Türen länger geöffnet bleiben.

Ab 2013 dürfen die insgesamt 315 Apotheken unter der Woche bis 19 Uhr und am Samstag bis 18 Uhr offen gehalten werden. Bisher war – abgesehen vom Bereitschaftsdienst – Montag bis Freitag um 18 Uhr und samstags bereits um 12 Uhr Schluss. Apotheker Martin Derflinger, der seit gut 30 Jahren die Apotheke am Graben in der Wiener Innenstadt betreibt, wehrte sich bereits 2011 gegen diese Regelung. Sein Argument: Die Sperrstunde gehe ganz offensichtlich an der Realität vorbei.

Dem schloss sich auch die Gesundheitsstadträtin Wehsely an und kündigte einen Entwurf für eine Verordnung des Magistrates an, der eine juristische Klarstellung von Betriebs-, Bereitschafts- und Öffnungszeiten vornehmen werde. Gesagt getan – Apothekerkammer und Stadtrat konnten sich auf einen Entwurf einigen. „Mit der neuen Öffnungszeitenregelung haben wir eine bedarfsgerechte und kundenorientierte Lösung geschaffen“, begrüßten die Präsidenten der Wiener Apothekerkammer Andrea Vlasek und Viktor Hafner die neue flexible Regelung.

Aus Sicht der Kammer nimmt Wien mit der neuen Regelung eine Vorreiterrolle in Sachen bedarfsgerechter, kundenorientierter Öffnungszeiten ein. Das Modell ermögliche es Apotheken in frequenzstarken Lagen, die Arzneimittelversorgung auch am Samstagnachmittag zu übernehmen. In Wohngegenden könnten Öffnungszeiten zudem an etwaige Öffnungszeiten umliegender Ärzte angepasst werden. Vlasek und Hafner betonen, die Einigung sei deshalb so „rasch“ erzielt worden, weil sowohl Behörde als auch Apothekerschaft dabei eine kundenorientierte Lösung im Blick hatten.


Juliane Ziegler