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Krebsforschung
Schlagkraft der Immunzellen erhöhen
Die Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) des Immunsystems können Krebs wirksam bekämpfen, verlieren aber in der Regel ihre Angriffslust zu schnell, um solide Tumoren zurückzudrängen...
NK-Zellen gelten als geeignete Waffen gegen den Krebs. Sie sind Bestandteil des angeborenen Immunsystems und reagieren gegen Krebszellen verschiedenen Ursprungs. NK-Zellen töten auch solche Tumorzellen, die ein bestimmtes Erkennungsmolekül verloren haben und die daher von anderen Immunzellen nicht mehr wahrgenommen werden können. Das Problem bei einer Therapie mit NK-Zellen ist jedoch, dass sie ihre Aktivität schnell verlieren. Therapieerfolge gibt es zwar bei bestimmten Formen von Blutkrebs, gegen solide Tumoren konnten NK-Zellen jedoch im klinischen Einsatz nur vereinzelt Erfolge erzielen.
Nun konnten Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums erstmals das tödliche Potenzial der NK-Zellen bei Mäusen mit einem Cocktail aus drei verschiedenen Immun-Botenstoffen, den Interleukinen 12, 15 und 18, verbessern: NK-Zellen, die in der Kulturschale aktiviert und dann in krebskranke Mäuse gespritzt wurden, bremsten bei ihnen das Tumorwachstum signifikant. Die Mäuse lebten deutlich länger, bei einem Viertel der Tiere verschwanden die Tumoren sogar vollständig. Unbehandelte NK-Zellen dagegen waren wirkungslos.
Bei den Mäusen vermehrten sich die mit dem Cocktail vorbehandelten NK-Zellen zunächst stark. Außerdem wurden sie offenbar durch andere Immunzellen im Körper der erkrankten Mäuse erneut stimuliert und dadurch in einem aktiven Zustand gehalten. Selbst nach drei Monaten entdeckten die DKFZ-Immunologen noch aktive, funktionsfähige NK-Zellen in Mäusen, sogar nachdem die Tumoren bereits abgestoßen worden waren. Bisher war ein solches immunologisches Gedächtnis nur bei Zellen des erworbenen Immunsystems bekannt. Auch NK-Zellen des Menschen zeigen nach Aussage der Forscher in der Kulturschale nach Behandlung mit dem Cocktail alle molekularen Anzeichen einer langanhaltenden Aktivierung.
Quelle: Ni, J., et al.: J. Exp. Med. 2012, Online: doi:10.1084/jem.20120944
Heidelberg - 11.12.2012, 09:11 Uhr