Pleuramesotheliom

Lokale Chemotherapie verlängert Leben

Frankfurt - 13.12.2012, 09:37 Uhr


Am Frankfurter Universitätsklinikum wurde jetzt ein lokales chemotherapeutisches Verfahren geprüft, das bei nicht mehr operablen Pleuramesotheliomen eingesetzt werden kann, die Transarterielle Chemoperfusion (TACP).

Das Pleuramesotheliom ist ein sehr aggressiver Tumor des Rippenfells und der Lunge, der meist sehr spät erkannt wird. Die mittlere Überlebenszeit nach den ersten Symptomen liegt bei sieben bis 16 Monaten.

In der Frankfurter Forschungsarbeit wurden im Verlauf von drei Jahren 39 Patienten mit einem bösartigen Pleuramesotheliom im Alter von 26 bis 89 Jahren in durchschnittlich drei Sitzungen mit der TACP behandelt. Diese lokale Chemotherapie wird über die Arterien des Brustraumes eingebracht, durch die auch der Tumor mit Blut versorgt wird. Durch diesen Schlauch werden chemotherapeutische Wirkstoffe in die Arterien gepumpt und gelangen so direkt zu dem Krebsgewebe.

Die Diagnose und Auswertung erfolgten im Abstand von vier Wochen mittels Computertomografiebildern.

Die TACP ermöglichte als palliative Therapie den Betroffenen eine deutliche Verlängerung der Lebenszeit. Die Behandlung wurde von allen Patienten ohne größere Nebenwirkungen vertragen. Bei über einem Drittel reduzierte sich das Tumorvolumen deutlich (im Schnitt um 71 Prozent). Bei knapp der Hälfte blieb das Tumorvolumen unverändert, bei rund einem Sechstel nahm es zu (im Schnitt um 24 Prozent). Die durchschnittliche Überlebenszeit lag mit gut 21 Monaten deutlich über dem allgemeinen Schnitt bei dieser Erkrankung – und das ohne die starken Nebenwirkungen einer konventionellen Chemotherapie.

Quelle: Presseinformation des Klinikums der J.W. Goethe-Universität Universität Frankfurt/M., 6. Dezember 2012


Dr. Bettina Hellwig