Frühe und dauerhafte Therapie bei MS

Bessere Prognose bei MS durch frühzeitige und langfristige Therapie

19.12.2012, 23:59 Uhr


Studiendaten dokumentieren inzwischen, dass sich durch einen frühen Therapiestart und eine langfristige immunmodulierende Behandlung mit einem MS-Basistherapeutikum die Prognose für MS-Patienten signifikant bessern lässt.

Frühtherapiestudien belegen beispielsweise, dass der Vorsprung des frühen Therapiebeginns über Jahre erhalten bleiben kann.1

Dies zeigen die mittlerweile vorliegenden 8-Jahresdaten der BENEFIT-Studie: Über den Beobachtungszeitraum von 8 Jahren weist die Gruppe mit frühem Interferon beta-1b (Betaferon®)-Therapiebeginn im Vergleich zu verzögerter Behandlung eine signifikant geringere jährliche Schubrate auf (0,20 vs. 0,26; p=0,0012).

 

Die Zeit bis zur CDMS kann durch die Frühtherapie um 3,7 Jahre verzögert werden (50. Perzentile). 1 Neben körperlichen Einschränkungen ist vor allem auch die kognitive Leistungsfähigkeit  ein wichtiger Prädikator für die Fähigkeit, den Beruf weiterhin  auszuüben.2, 3 Insbesondere auf, für den Alltag wichtige Funktionen, wie Merkfähigkeit und Aufmerksamkeit7 kann der frühzeitige Therapiebeginn zu einem günstigeren Krankheitsverlauf beitragen.4 Umso entscheidender ist es, dass die früh mit Interferon beta-1b behandelten Patienten bei der kognitiven Leistungsfähigkeit gemessen am PASAT-Z-Score signifikant besser abschneiden, als die Patienten mit verzögertem Behandlungsbeginn (p = 0,045).1

MS-Patienten leben häufig über 30 Jahre mit ihrer Erkrankung.5 Umso bedeutender sind Langzeitdaten, die auch Aussagen zur Lebenserwartung bei MS zulassen. Für Betaferon® liegt eine Analyse über 21 Jahre vor. Demnach ist die initiale Betaferon®-Therapie mit einer signifikant verlängerten Lebenserwartung assoziiert: Das Sterberisiko der Patienten, die während der fünfjährigen RRMS-Zulassungsstudie mit Interferon beta-1b behandelt worden sind, ist im Vergleich zur ursprünglichen Placebogruppe um 46,8% reduziert (p=0,0173). Der Anteil lebender Patienten war in der Gruppe, die Interferon beta-1b in der Zulassungsstudie bekommen hatten, somit signifikant höher als in der Placebogruppe (p=0,0173).6

Insgesamt kann eine früh beginnende Behandlung mit Betaferon® demnach im Vergleich zu einer verzögerten Therapie einerseits die Krankheitsprogression verzögern und andererseits zu einer längeren Lebenserwartung für Patienten führen. Dies spricht für einen frühen Therapiebeginn und eine dauerhafte Behandlung mit Interferon beta-1b. Darum früh und dauerhaft Betaferon® einsetzen.

1 Edan G et al., Poster 925, ECTRIMS, 19.-22.10.2011; Amsterdam (Niederlande).
2 Amato M et al., Arch Neurol. 2001; 58: 1602 – 1606.
3 Baney J, Neurology Reviews 2011; 19 (19): 16 – 17.
4 Comi G et al., Lancet Neurol. 2012 Jan;11(1):33-41.
5 Brønnum-Hansen H et al. Brain 2004;127:844-850. 
6 Goodin D et al., Neurology 2012; 78: 1315-1322.
7 Feuillet L et al., Mult Scler 2007; 13: 124 – 127.

Betaferon® 250 Mikrogramm/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Wirkstoff: Interferon beta-1b. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 ml der gebrauchsfertigen Injektionslösung enthält 250 Mikrogramm (8,0 Mio. IE) rekombinantes Interferon beta-1b. 1 Durchstechflasche enthält 300 Mikrogramm (9,6 Mio. IE) rekombinantes Interferon beta-1b. Sonstige Bestandteile: Pulver für Injektionslösung: Albumin vom Menschen, Mannitol, Lösungsmittel: Natriumchloridlösung 0,54 % G/V. Anwendungsgebiete: Betaferon® ist indiziert zur Behandlung von Patienten mit erstmaligem demyelinisierendem Ereignis mit aktivem entzündlichem Prozess, wenn dieses Ereignis schwer genug ist, um eine intravenöse Kortikosteroidtherapie zu rechtfertigen, wenn mögliche Differentialdiagnosen ausgeschlossen wurden und wenn bei diesen Patienten der Beurteilung zufolge ein hohes Risiko für das Auftreten einer klinisch gesicherten Multiplen Sklerose besteht, von Patienten mit schubweise verlaufender Multipler Sklerose, die in den letzten zwei Jahren zwei oder mehr Schübe durchgemacht haben und von Patienten mit sekundär progredient verlaufender Multipler Sklerose, die sich in einem akuten Krankheitsstadium befinden, d. h. klinische Schübe erfahren. Gegenanzeigen: Beginn der Behandlung während der Schwangerschaft, Überempfindlichkeit gegenüber natürlichem oder rekombinantem Interferon-beta, Humanalbumin oder einem der sonstigen Bestandteile in der Anamnese, bestehende schwere Depressionen und/oder Suizidneigungen, dekompensierte Leberinsuffizienz. Warnhinweise: Zytokin-Gabe bei vorbestehender monoklonaler Gammopathie in Zusammenhang mit Entwicklung eines Capillary-Leak-Syndroms mit schockähnlichen Symptomen und tödlichem Ausgang. In seltenen Fällen Pankreatitis, oft mit Hypertriglyzeridämie. Vorsicht bei vorbestehenden oder aktuellen depressiven Störungen, insbesondere Suizidneigung. Depression und Suizidneigung können bei Multipler Sklerose und Interferonbehandlung vermehrt auftreten. Depression oder Suizidneigung unmittelbar an behandelnden Arzt berichten und engmaschig beobachten und behandeln. Gegebenenfalls Abbruch der Betaferon-Behandlung. Vorsicht bei Krampfanfällen in der Anamnese, Antiepileptikabehandlung und Epilepsie, die nicht adäquat mit Antiepileptika kontrolliert ist. Regelmäßige Schilddrüsenfunktionstests empfohlen bei Funktionsstörung der Schilddrüse oder medizinischer Indikation. Vor Behandlungsbeginn und regelmäßig während Betaferon-Behandlung großes Blutbild mit differentiellen Leukozyten- und Thrombozytenzahlen sowie Labor einschließlich Leberwerte (z. B. AST [SGOT], ALT [SGPT] und γ-GT) auch ohne klinische Symptome. Selten Berichte über schwere Leberschädigung einschließlich Fälle von Leberversagen. Schwerwiegendste Fälle häufig in Kombination mit Lebertoxizität assoziierten Substanzen oder bei gleichzeitigen Erkrankungen (z. B. metastasierende maligne Erkrankungen, schwere Infektionen und Sepsis oder Alkoholmissbrauch). Überwachung auf Anzeichen von Leberversagen. Erhöhte Transaminasenwerte engmaschig kontrollieren. Bei signifikanter Erhöhung oder Symptomen wie Gelbsucht, Absetzen in Erwägung ziehen. Ohne klinische Symptome und bei Leberenzymwerten im Normbereich, kann erwogen werden, wieder mit der Therapie zu beginnen. Vorsicht bei schwerer Niereninsuffizienz und engmaschige Überwachung. Vorsicht bei vorbestehenden Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit oder Herzrhythmusstörungen. Dann insbesondere zu Beginn der Behandlung auf Verschlechterung des kardialen Zustands überwachen. Seltene Fälle von Kardiomyopathie berichtet. Behandlungsabbruch bei Kardiomyopathie oder Verdacht. Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen möglich. Bei schweren Reaktionen Behandlungsabbruch und geeignete ärztliche Maßnahmen. Berichtete Nekrosen an den Injektionsstellen können ausgedehnt sein bis in Muskelfascie und Fettgewebe und zur Narbenbildung führen. Bei Hautläsion mit Schwellung oder Flüssigkeitsabsonderung aus der Injektionsstelle ärztliche Konsultation vor weiterer Behandlung. Bei mehreren Läsionen Unterbrechung bis Abheilung der Läsion. Bei einzelnen Läsionen und nicht ausgedehnter Nekrose Fortsetzung möglich, da bei einigen Patienten eine Abheilung der Nekrosen während der Behandlung mit Betaferon stattgefunden hat. In 23 % bis 41 % Interferon-beta-1b-neutralisierende Aktivität im Serum bei kontrollierten Studien bestätigt durch mindestens zwei aufeinander folgende positive Titer. Davon zwischen 43 % und 55 % stabiler negativer Antikörper-Status im Laufe der Studie. Neutralisierende Aktivität assoziiert mit geringerer klinischer Wirksamkeit, jedoch ausschließlich in Bezug auf Schubhäufigkeit. Entscheidung, die Behandlung fortzusetzen oder abzubrechen sollte sich eher an der klinischen Krankheitsaktivität als am Status der neutralisierenden Aktivität orientieren. Nebenwirkungen: Infektion, Abszess, Lymphopenie, Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Lymphadenopathie, Palpitationen, Kardiomyopathie, Tachykardie, Hypothyreose, Hyperthyreose, Schilddrüsenerkrankungen, Diarrhoe, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Pankreatitis, Anstieg der Glutamatpyruvat-, Glutamatoxalacetattransaminase, Bilirubin-Spiegel und Gammaglutamyltransferase, Hepatitis, Leberschaden (inkl. Hepatitis), Leberinsuffizienz, anaphylaktische Reaktion, Kapillarlecksyndrom bei vorbestehender monoklonaler Gammopathie, Gewichtsverlust, Gewichtszunahme, Anstieg der Triglyzeride im Blut, Anorexie, Hypogykämie, Arthralgie, Hypertonie (Skelettmuskulatur), Muskelschmerzen, Myasthenie, Rückenschmerzen, Schmerzen in einer Extremität, Krampfanfälle, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Migräne, Parästhesie, Verwirrtheit, Suizidversuch, emotionale Instabilität, Depressionen, Angst, Menorrhagie, Dysmenorrhoe, Menstruationsstörungen, Metrorrhagie, Impotenz, Bronchospasmus, Infektionen der oberen Atemwege, Sinusitis, vermehrtes Husten, Dyspnoe, Urtikaria, Pruritus, Alopezie, Hautverfärbung, Hauterkrankungen, Hautausschlag, Konjunktivitis, Sehstörungen, Ohrenschmerzen, Vasodilatation, Hypertonie, Harnverhaltung, pos. Harnprotein, häufige Blasenentleerung, Harninkontinenz, starker Harndrang, Reaktionen und Nekrose an der Injektionsstelle, grippeähnliche Symptome, Fieber, Schmerzen, Thoraxschmerzen, periphere Ödeme, Asthenie, Schüttelfrost, Schwitzen, Unwohlsein. Verschreibungspflichtig. Bayer Pharma AG, D-13342 Berlin, Deutschland. Version: (DE/3)/11/2012

L.DE.SM.11.2012.1179


Stefan Rapp