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Pharmaziegeschichte
Antike Augensalbe in toskanischem Museum
Eine Salbe, die sich in einem vor über 2000 Jahren vor der toskanischen Küste gesunkenen Schiff befand und vor etwa 30 Jahren mit der Ladung geborgen wurde, ist nun mit modernen Methoden analysiert worden. Als arzneilichen Wirkstoff enthielt sie vor allem Zinkverbindungen.
Das Schiffswrack wurde 1982 vor der Bucht von Pozzino in 18 Metern Tiefe gefunden und erhielt im Italienischen den Namen „Relitto di Pozzino“. Seine Ladung wurde geborgen und gelangte in das nahe gelegene Museum von Populonia (Piombino). Ihre Erforschung ist aber noch nicht abgeschlossen, wie die aktuelle Publikation über die Salbe zeigt.
Die Salbe war selbstverständlich nicht in Tuben abgefüllt, sondern war zu nahezu runden, etwa 1 cm dicken Scheiben mit einem Durchmesser von etwa 4 cm geformt. Insgesamt sechs Stück davon wurden in einer Zinndose aufbewahrt, die vermutlich einem Arzt gehörte, denn es wurden auch andere Arzneimittel und Utensilien zum Aderlassen und Schröpfen gefunden.
Die Salbengrundlage bestand aus Bienenwachs, Kiefernharz, pflanzlichen Ölen, tierischen Fetten und Stärke. Als Hauptwirkstoff der grauen Salbe sind Zinkcarbonat (Galmei) und Hydrozinkit (Zinkblüte) anzusehen sowie das in geringeren Mengen nachgewiesene Eisenoxid (Hämatit). Vermutlich diente sie zur Behandlung von Augenleiden. Im Griechischen waren Salben mit dieser Indikation unter der Bezeichnung „kollyria“ bekannt.
Giachi G, et al. Ingredients of a 2,000-y-old medicine revealed by chemical, mineralogical, and botanical investigations. Proc Natl Acad Sci, Published online January 7, 2013.
Florenz - 08.01.2013, 12:22 Uhr