Gesundheitsministerin Dreyer neue Ministerpräsidentin

In die Politik wollte Malu Dreyer eigentlich nicht. Aber statt wie geplant nach dem Jurastudium Bundesarbeitsrichterin zu werden, landete die gebürtige Pfälzerin zunächst als parteilose Bürgermeisterin im Rathaus von Bad Kreuznach. Dann ging sie nach Mainz als Sozialdezernentin, bis sie 2002 an die Spitze des Gesundheitsministeriums wechselte.

Als Gesundheitsministerin trat sie etwa im letzten Sommer für Apotheker in Erscheinung: Sie unterstützte das Pilotprojekt des Arzneimittel-Abgabeterminal Visavia und erntete dafür Kritik vom Landesapothekerverband Rheinland-Pfalz. Zu Beginn des Jahres 2012 hatte sich Dreyer während der Bundesratsberatungen zur Apothekenbetriebsordnung für Änderungen eingesetzt.

Auf Dreyer wartet nun eine Reihe von Herausforderungen: Einhaltung der Schuldenbremse, den angeschlagenen Flughafen Hahn und den Streit um eine Gebietsreform. Sie selbst nennt als ihre Themenschwerpunkte jedoch die Alterung der Gesellschaft, mehr Bürgerbeteiligung und eine soziale und ökologische Wirtschaft.

Schon 2006 machte Dreyer öffentlich, dass sie an Mulitpler Sklerose leidet. Die neue Ministerpräsidentin geht offen mit der Erkrankung um: Sie lässt sich stützen und nimmt Termine auch oft im Rollstuhl wahr. Dreyer ist mit Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD) verheiratet und lebt mit ihm und seinen drei Kindern im alternativen Wohnprojekt Schammatdorf.