Tabakrauchen

Erhöhte Gefahr für tödlichen Blasenkrebs

17.01.2013, 11:10 Uhr


Dass Tabakrauchen der wichtigste Risikofaktor für Blasenkrebs ist, ist schon länger bekannt. Wie jetzt eine neue Studie zeigt, erhöht die Intensität des Rauchens die Aggressivität des Tumors und die Gefahr, daran zu sterben.

Nach einer Studie aus dem Jahr 2011 ist Tabakrauchen bei Männern für 50 Prozent und bei Frauen für 52 Prozent aller Blasenkrebserkrankungen verantwortlich. Aktive Raucher haben ein vierfach höheres, ehemalige Raucher ein 2,2-fach höheres Risiko für ein Blasenkarzinom als Personen, die nie geraucht haben. Dabei korreliert die Menge der konsumierten Tabakprodukte linear mit dem Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken. Je nach Konsumverhalten erhöht dieses sich um das Zwei- bis Sechsfache. Als Verursacher gelten aromatische Amine im Tabakrauch, unter anderem 2-Naphthylamin.

Im Fachblatt "Cancer” der American Cancer Society wurde jetzt eine neue Studie veröffentlicht, für die in den Jahren 1987 bis 1996 insgesamt 212 Raucher mit Blasenkarzinom untersucht worden waren. Dabei hatten die Patienten das höchste Risiko für einen tödlichen Krebs, die am intensivsten geraucht hatten.

In der Studie wurde außerdem eine Reihe von Markern gefunden, mit denen die Krebserkrankungen mit dem höchsten Risiko für einen tödlichen Ausgang vorhergesagt werden können. Insgesamt neun Proteine waren in den tödlichen Krebsformen besonders häufig zu finden. Patienten mit Veränderungen in sechs dieser neun Marker hatten ein besonders hohes Risiko für einen tödlichen Krebs und könnten möglicherweise von einer intensiveren Behandlung profitieren.

Literatur: Mitra, A. P., et al.: Combination of molecular alterations and smoking intensity predicts bladder cancer outcome: a report from the Los Angeles cancer surveillance program. Cancer 2012, Online-Vorabpublikation: doi: 10.1002/cncr.27763.


Dr. Bettina Hellwig