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Referentenentwurf zur Prävention
Apotheker erwähnt – WIPiG dennoch enttäuscht
Die Koalition bezieht die Apotheker nun doch in ihre Präventionsstrategie ein. In einem ersten Referentenentwurf werden sie zumindest erwähnt: Sie sollen dem Bundesgesundheitsministerium künftig Bericht über aktuelle Präventionsfortschritte erstatten. Zufrieden ist man beim Wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPiG) damit nicht.
Mitte Dezember 2012 hatte die Koalition ein Eckpunktepapier zur Gesundheitsprävention beschlossen, in dem die Apotheker mit keinem Wort erwähnt wurden. Die Enttäuschung war groß: „Das ist eine Frechheit“, erklärte WIPiG-Geschäftsführer Dr. Helmut Schlager. Hätten doch Politiker in der Vergangenheit mehrfach zugesichert, die Präventionsdienstleistungen in Apotheken in die Präventionsstrategie einzubeziehen. Johannes Singhammer (CSU) versuchte zu beschwichtigen: Das werde im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens noch nachgeholt – ohne Apotheken gehe es nicht.
Diese Woche wurde nun der erste Referentenentwurf für ein Gesundheitsförderungs- und Präventionsstärkungsgesetz bekannt. Er sieht vor, dass Apotheker künftig gemeinsam mit Kassen, Ärzten, Patientenorganisationen und anderen Mitgliedern in die „Ständige Präventionskonferenz“ berufen werden sollen. Diese soll dem BMG im Turnus von vier Jahren über die Entwicklung von Gesundheitsförderungs- und Präventionszielen und deren Umsetzung berichten und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.
„Wir freuen uns und begrüßen, dass wir in die Präventionskonferenz eingeladen sind“, sagte Schlager gegenüber DAZ.online. Insgesamt sei dies dennoch zu wenig. Solange Apotheker nicht im GKV-Leitfaden Prävention stehen, können sie zwar Präventionsleistungen anbieten, werden aber von der GKV weiterhin nicht als qualifizierter Anbieter für Präventionsmaßnahmen anerkannt. Und ohne Anerkennung keine finanzielle Förderung! Insoweit „hätten wir uns einen prominenteren Platz im Gesetzentwurf gewünscht“, erklärte Schlager.
Berlin - 18.01.2013, 11:01 Uhr