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Tschechien
Cannabis in Apotheken gegen Privatrezept
In Tschechien sollen Apotheken bald Cannabis abgeben. Der tschechische Präsident Václav Klaus habe durch seine Unterschrift das Gesetz bestätigt, das es Ärzten freistellt, Patienten Cannabis zu verschreiben, melden mehrere tschechische Radiosender. Die Kosten müssen die Patienten allerdings selbst übernehmen.
Noch in diesem Jahr sollen tschechische Patienten in den Apotheken des Landes Cannabis erhalten. Die tschechischen Krankenversicherungen weigern sich allerdings, für die Cannabis-Behandlung aufzukommen. Tschechiens Gesundheitsminister Leoš Heger erklärte die Ablehnung damit, dass die Hanfpflanze „nur ein Zusatzheilmittel“ sei. Kritiker betonen, gerade alte und schwer kranke Menschen hätten nicht das entsprechende Einkommen, um dafür aufzukommen.
Das Gesetz sieht laut „Radio Prag“ eine monatliche Obergrenze vor: Im Wert von maximal 1.500 Kronen (etwa 60 Euro) soll der Bezug erlaubt sein. Dem Radiosender zufolge soll das medizinische Cannabis zunächst aus den Niederlanden oder aus Israel importiert werden – erst in einer zweiten Phase soll das Amt für Arzneimittelkontrolle den Anbau im Land freigeben und überwachen. Dann plane die Regierung die Vergabe von fünfjährigen Züchterlizenzen im eigenen Land, heißt es.
Die Verschreibungsfähigkeit von Cannabis ist weltweit unterschiedlich geregelt. In Deutschland kann der Cannabiswirkstoff Dronabinol (THC) von Ärzten verschrieben werden. Die Kosten werden bei Verordnung auch von den Krankenkassen übernommen. Zu den Krankheiten, bei deren Behandlung Cannabis und Cannabis-Erzeugnisse eingesetzt werden, zählen insbesondere Multiple Sklerose, Parkinson, Krebs und Aids.
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Berlin - 18.02.2013, 09:12 Uhr