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Impfquote in Bayern
Kassen: Polemik der Ärzte ist verfrüht
Vergangene Woche beklagte der Bayerische Hausärzteverband rund doppelt so viele Influenza-Fälle wie in Baden-Württemberg – schuld seien die Rabattverträge für Grippeimpfstoff. „Billige Polemik“, widerspricht nun die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern. Sie wirft den Ärzten vor, die Arzneimittel-Ausschreibungen „in Verruf“ bringen zu wollen.
Aus Sicht der bayerischen Arbeitsgemeinschaft – bestehend aus AOK, BKK, Knappschaft, Landesverband der Landwirtschaftlichen Krankenkassen und Pflegekassen, IKK classic und dem Verband der Ersatzkassen – hätten die bayerischen Ärzte ihre Schlussfolgerungen zu Impf- und Grippeerkrankungs-Häufigkeiten von Infektionsepidemiologen „seriöserweise“ lieber von Experten absichern lassen sollen. Beispielsweise hätte der Verband die von der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen angekündigte Evaluierung der aktuellen Grippesaison abwarten können.
Der Vorwurf der Kassen: Der BHÄV versuche, „mit billiger Polemik die Arzneimittel-Ausschreibungen in Verruf zu bringen“. Dabei nehme er „skrupellos“ die Verunsicherung der bayerischen Bürger in Kauf. Dabei könnte auf Grundlage der vorliegenden Daten derzeit „in keiner Weise seriös und wissenschaftlich“ Impf- und Erkrankungshäufigkeit in Baden-Württemberg und Bayern in einen Zusammenhang gestellt werden. Die aktuellen Zahlen des RKI wiesen sogar auf mehr Praxisbesuche wegen Influenza in Baden-Württemberg hin – zuletzt seien dort für die 9. Kalenderwoche sogar 25 Prozent mehr Fälle gemeldet worden als in Bayern.
Berlin - 04.03.2013, 09:35 Uhr