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HIV
Baby möglicherweise "geheilt"
Ärzte der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität haben ein HIV-infiziertes Neugeborenes mit drei antiretroviralen Wirkstoffen behandelt und damit erreicht, dass im Alter von zwei Jahren im Blut des Kindes, 6 Monate nach dem Absetzen der Arzneimittel, kein vermehrungsfähiges HI-Virus mehr nachweisbar war.
Die Tochter einer HIV-positiven Mutter aus Mississippi hatte 30 Stunden nach ihrer Geburt drei verschiedene antiretrovirale Wirkstoffe (Zidovudin, Lamivudin, Nevirapin) erhalten, nachdem ihre HIV-Infektion durch positive Testergebnisse bestätigt worden war. Durch diese Behandlung sank die Viruslast am Tag 29 unter die Nachweisgrenze. Die antiretrovirale Therapie wurde bis zum 18. Lebensmonat des Babys fortgesetzt; danach setzte die Mutter bei ihrer Tochter die Medikamente eigenmächtig ab.
Nach weiteren sechs Monaten wurde das Kind erneut untersucht. Jetzt war das Virus im Blut des Mädchens mit Standardverfahren nicht mehr nachweisbar. Auch mit hoch empfindlichen Verfahren fand sich nur eine einzige HIV-RNA-Kopie im Plasma. So war zwar noch Genmaterial vorhanden, aber das Virus war nicht mehr replikationsfähig.
Bei diesem Bericht handelt es sich um den ersten und bisher einzigen gut dokumentierten Fall einer funktionellen Heilung eines HIV-infizierten Kindes. Die Forscher hoffen, dass zukünftig auch andere Neugeborene mit einer sofortigen antiretroviralen Kombitherapie im Alter von wenigen Tagen in eine Langzeit-Remission gebracht werden können, ohne dass sie ihr ganzes Lebens lang Medikamente einnehmen müssen.
Quelle: Persault; D.: Paper #48LB, 20th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections, Atlanta/Georgia, 3. bis 6. März 2013.
11.03.2013, 14:05 Uhr