Kosmetik-Vermarktung in der EU

Endgültig Schluss mit Tierversuchen

Brüssel/Berlin - 12.03.2013, 08:35 Uhr


Kosmetika, die an Tieren getestet wurden, dürfen jetzt endgültig nicht mehr in der EU vermarktet werden. Am Montag lief die letzte Frist für die schrittweise Abschaffung von Tierversuchen für Kosmetikprodukte in Europa ab. Die EU-Kommission betonte, man werde Forschung und Innovation in diesem Bereich weiterhin unterstützen und gleichzeitig den Tierschutz weltweit fördern.

Das Inkrafttreten des vollständigen Vermarktungsverbots „ist ein wichtiges Signal für den Stellenwert, den Europa dem Tierschutz beimisst“, betonte der für Gesundheit und Verbraucherpolitik zuständige EU-Kommissar Tonio Borg. „Dies ist eine große Chance für Europa, ein Beispiel für verantwortungsvolle Innovation im Bereich der Kosmetika zu geben, ohne die Verbrauchersicherheit zu gefährden.“ Die Kommission will nun Kontakt zu den Handelspartnern suchen, um das europäische Modell zu erläutern und dafür zu werben.

Die Suche nach alternativen Verfahren geht indes weiter, da ein vollständiger Ersatz von Tierversuchen durch alternative Verfahren bisher noch nicht möglich ist. Die Kommission stellte nach eigenen Angaben zwischen 2007 und 2011 etwa 238 Millionen Euro für entsprechende Forschungsarbeiten bereit. Die Kosmetikindustrie steuerte ebenfalls 25 Millionen Euro durch die Kofinanzierung der Forschungsinitiative Seurat (Sicherheitsbewertung als Ersatz für Tierversuche) bei.

Tierversuche für Kosmetika sind in der EU nach der Kosmetikrichtlinie 76/768/EWG seit 2004 und für Bestandteile von Kosmetika seit 2009 verboten. Seit März 2009 ist es zudem verboten, in der EU Kosmetika zu vermarkten, die an Tieren getestet wurden. Für komplexere Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit – wie Toxizität bei wiederholter Verabreichung, einschließlich Hautreizung und Karzinogenität, Reproduktionstoxizität und Toxikokinetik – war die Frist für das Vermarktungsverbot bis zum 11. März 2013 verlängert worden.

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Juliane Ziegler