Gesundheitsbericht der WHO

Europäer immer gesünder

Berlin - 13.03.2013, 13:45 Uhr


Der Gesundheitszustand in Europa hat sich insgesamt verbessert: Menschen leben hier länger und gesünder, wie dem „European Health Report 2012“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu entnehmen ist. Er zeigt allerdings auch, dass es noch immer große Unterschiede in und zwischen den Ländern gibt.

In den 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO, zu der auch Russland, Aserbaidschan oder Turkmenistan gehören, leben fast 900 Millionen Menschen. Unter anderem wegen des Rückgangs bestimmter Todesursachen stieg die Lebenserwartung in der gesamten Region von 1980 bis 2010 um fünf auf 76 Jahre. Dabei leben Frauen durchschnittlich 80 und Männer 72,5 Jahre – wegen der unterschiedlichen Lebensweisen und Berufstätigkeiten, erklärt die WHO. Bis zum Jahr 2050 wird die Altersgruppe der über 65-Jährigen voraussichtlich einen Bevölkerungsanteil von über 25 Prozent erreichen.

Die nichtübertragbaren Krankheiten machen dem Bericht zufolge den Löwenanteil an den Todesursachen aus (80 %). Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ischämische Herzkrankheit, Schlaganfall etc.) verursachen fast 50 Prozent aller Todesfälle, gefolgt von Krebs mit rund 20 Prozent. Dem Bericht zufolge kommen in der Europäischen Region übertragbare Krankheiten seltener als in der übrigen Welt vor: Die Inzidenz von Aids ist rückläufig – was aus Sicht der WHO die Bedeutung wirksamer Behandlung unterstreicht –, und auch die Zahl der Tuberkulose-Todesfälle reduzierte sich von 1990 bis 2010 um 30 Prozent.

Die führenden Gesundheitsrisiken für Europäer ergeben sich heutzutage aus Tabakkonsum und schädlichem Alkoholkonsum, wobei letzterer etwa 6,5 Prozent aller Todesfälle in der Region verursacht. „In der Europäischen Region der WHO vollzieht sich derzeit ein wichtiger Wandel, der sich auf die gesundheitlichen Prioritäten, den Bedarf an Krankheitsprävention und die Versorgung in der Zukunft auswirkt“, kommentiert Jakab. Künftig soll das psychische und soziale Wohlbefinden stärker unter die Lupe genommen werden, denn in der Satzung der WHO wird Gesundheit definiert als „ein Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen“.


Juliane Ziegler