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Wirtschafts-Interpharm 2013
Kaapke: „Kassenabschlag ist ein Skandal“
Professor Andreas Kaapke hat auf der Wirtschafts-Interpharm in Hamburg die heutige Form des Kassenabschlags als Skandal bezeichnet. Den Entwurf des Apothekennotdienst-Sicherstellungsgesetzes bezeichnete Kaapke als „hanebüchen“.
„Ein Rabatt ist eine Goutierung einer besonderen Leistung, zum Beispiel eines großen Bestellvolumens“ erklärte Kaapke zum Kassenabschlag. „Was möchte die GKV eigentlich rabattiert haben?“ Die schnelle und sichere Zahlung erlaube eigentlich nur eine Skontierung – dabei komme man bei einem durchschnittlichen Arzneimittelwert von ungefähr 31 Euro bei einem Skonto von 3 Prozent auf einen Kassenabschlag von 1 Euro. „Bei einem Zwangsrabatt von 1,75 Euro verschlägt es mir den Atem“, sagte Kaapke.
Das Verhältnis zwischen Apothekern und Krankenkassen sei generell schlecht und werde sich in den nächsten zehn Jahren noch verschlechtern. Das ist ein Ergebnis der Delphi-Studie zur Zukunft des Apothekenmarktes in Deutschland, die Kaapke auf der Wirtschafts-Interpharm vorstellte. (Ein ausführlicher Bericht über die Studie ist in der DAZ 2013, Nr. 11 erschienen.) Dabei müsste die gesetzliche Krankenversicherung laut Kaapk eigentlich allen Grund haben, an einem guten Verhältnis zu den Apothekern interessiert zu sein.
Das kürzlich vorgeschlagene Konstrukt zur Finanzierung der Notdienstpauschale bezeichnete Kaapke bei diesem Anlass als "hanebüchen" und viel zu kompliziert.
Hamburg - 15.03.2013, 16:46 Uhr