Arzneimittel-Fälschungen

Frankfurter Zollfahnder ermitteln so viel wie noch nie

Frankfurt - 27.03.2013, 10:46 Uhr


Die Zahl der beim Zollfahndungsamt Frankfurt/M. wegen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz geführten Ermittlungsverfahren ist im letzten Jahr massiv gestiegen. 644 Verfahren – darunter 462, die Dopingmittel zum Gegenstand haben – wurden 2012 gezählt. Der Hessische Apothekerverband (HAV) nimmt die aktuellen Zahlen zum Anlass, erneut vor Arzneimittelbestellungen aus unbekannten Quellen zu warnen.

Im Jahr 2012 wurden von den Frankfurter Zollfahndern über 1,7 Millionen Tabletten und Ampullen sichergestellt. Hierbei handelte es sich überwiegend um Schlankheitspräparate, Anabolika, Schmerz- und Potenzmittel sowie Anti-Baby-Pillen. Bei den Potenzmitteln ging es zumeist um Fälschungen von Viagra® und Cialis®, die in Rumänien, Indien, China und Thailand illegal und ohne jegliche Sicherheitsstandards hergestellt wurden.

„Wir können die Verbraucher nur immer wieder vor der Bestellung von Arzneimitteln bei unbekannten Internetanbietern warnen“, betonte der HAV-Vorsitzende Peter Homann. „Es ist unvorstellbar, was in die Medikamente alles unter unsäglichen hygienischen Bedingungen hinein gepanscht wird. Wer seine Arzneimittel dort bestellt, setzt eindeutig seine Gesundheit auf’s Spiel“.

Obgleich Fälschungen nach wie vor allem ein Problem illegaler Kanäle sind – Homann ist auch eine sichere legale Lieferkette ein Anliegen. Er setzt sich daher für das deutsche Projekt SecurPharm ein, das zu Jahresbeginn angelaufen ist. Ziel des Projektes ist, anhand von Sicherheitsmerkmalen jede einzelne Arzneimittelpackung auf Echtheit zu überprüfen. So werde eine weitere Barriere aufgestellt, damit in deutsche Apotheken keine gefälschten Arzneimittel geliefert werden, heißt es seitens des HAV.


Kirsten Sucker-Sket