Apothekenmarkt

OTC-Arzneiversand erreicht stabile Größe

Berlin - 08.04.2013, 11:03 Uhr


Der OTC-Arzneimittelversandhandel hat in den letzten drei Jahren einen stabilen Marktanteil zwischen zehn und zwölf Prozent erreicht. Nach wie vor unbefriedigend ist aus Sicht der Versandapotheken-Branche der Versandanteil von nur sechs Prozent bei Rx-Arzneien. Laut aktuellen Marktdaten von IMS Health erreichte der gesamte Versandmarkt für Arzneimittel im vergangenen Oktober mit einem Volumen von 125 Millionen Euro einen Rekordwert.

Im vergangenen Jahr belief sich der Apothekenmarkt insgesamt auf 41,857 Milliarden Euro, davon betrug der Umsatz der Versandapotheken 1,384 Milliarden Euro. Hieran nahm das OTC Segment nach Menge 74 Prozent ein, wie IMS Health aus Frankfurt in einer aktuellen Analyse errechnet hat.

Verbraucher kauften aber auch Kosmetik- und Körperpflegeprodukte (13 Prozent der bestellten Menge nach Packungen), medizinischen Sachbedarf (fünf Prozent) und Nahrungsergänzungsprodukte (zwei Prozent) bei Versandapotheken.

„Mit nur sechs Prozent Mengenanteil ist die Nachfrage nach rezeptpflichtigen Arzneimitteln im Versandhandel noch unbefriedigend", kommentierte Christian Buse, Vorsitzender des Bundesverbands der Versandapotheker (BVDVA), die Jahresergebnisse von IMS. Als Ursache sieht der Apotheker unter anderem die unklare Rechtslage für Bonus-Regelungen und das „Papier-Rezept“. Versandapotheker seien bei der Etablierung von Bonus-Modellen für Rezept-Kunden enorm eingeschränkt, was aus Verbrauchersicht nicht zufriedenstellend sei, so Buse. Mit Spannung erwarte die Branche daher ein Urteil des Bundesgerichtshofs. Dieser werde am 8. Mai die Frage entscheiden, ob eine Bonusregelung von 1,50 Euro pro Medikament zulässig ist. Gewährt hatte diesen Bonus mycare - die Versandapotheke des BVDVA-Vorsitzenden Buse. 


Lothar Klein