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Westfalen-Lippe
Rauschgiftuntersuchung in der Apotheke
Seit 31 Jahren bieten die Apotheken in Westfalen-Lippe einen besonderen Service: Rauschgiftverdächtige Stoffe können dort zur Analyse abgegeben werden. Im vergangenen Jahr wurde das Angebot 49 Mal genutzt. „21 Proben waren positiv und enthielten Rauschgifte oder andere gefährliche Substanzen“, bilanziert Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer.
Insbesondere besorgte Eltern, Lehrer oder Leiter von Jugendgruppen hätten das Angebot in Anspruch genommen: Abgegebene Proben werden zur wissenschaftlichen Untersuchung an die Apotheke der Rheinischen Kliniken Viersen weitergeleitet und dort anschließend vernichtet. Das jeweilige Ergebnis wird in der Apotheke vertraulich mitgeteilt – „eine Strafverfolgung muss niemand befürchten“, betont die Kammer. Dafür gebe es Ratschläge für eine weitergehende professionelle Hilfe.
In den positiv getesteten Fällen wurden im letzten Jahr unter anderem Aufputschmittel, Ecstasy und Substanzen sogenannter „Designerdrogen“, Schmerzmittel, Anabolika und Antibiotika nachgewiesen. In 13 Proben wurden keine Arznei- oder Suchtstoffe festgestellt. „Sofern ein positiver Befund vorliegt, können wir die Betroffenen an die Drogenberatungsstelle oder den Arzt verweisen“, erläutert Overwiening weiter. Die Abhängigkeit rechtzeitig zu erkennen, sei schließlich der erste Schritt, um den oftmals tödlichen Kreislauf der Sucht aufzubrechen.
Seit 1982 bieten die aktuell 2.119 Apotheken in Westfalen-Lippe diesen Service gegen eine Unkostenbeteiligung von rund 20 Euro an. In der gesamten Zeit wurden laut Kammer bereits über 3.000 Untersuchungen beauftragt.
Münster - 17.04.2013, 08:18 Uhr