Pro Generika-Podiumstalk

Bender: Wissen der Apotheker besser nutzen

Berlin - 26.04.2013, 10:17 Uhr


Dieses Wochenende diskutiert die Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen den Entwurf für das Wahlprogramm der Partei zur Bundestagswahl. Apotheken kommen darin zwar nicht vor – doch wenn es um eine bessere Vernetzung der Gesundheitsberufe geht, werde durchaus auch an die Pharmazeuten angeknüpft, betonte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Biggi Bender, am Donnerstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung von Pro Generika in Berlin.

Bender stellte im Vorfeld der heute in Berlin startenden Delegiertenkonferenz klar, dass sich ein Wahlprogramm nicht an die Fachöffentlichkeit richte. Es solle von den Bürgerinnen und Bürgern verstanden werden. Und so liest man dort von der grünen Bürgerversicherung als „stabiler Grundlage für die notwendige Weiterentwicklung des Gesundheitswesen“, von „verzahnter Behandlung“ und einer „Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsberufe“, die zur Regel werden müsse. Gerade im Punkt der besseren Vernetzung denkt Bender aber auch an die Apothekerinnen und Apotheker. Ihr Wissen solle besser genutzt werden, gerade für multimorbide Menschen. Dies geschehe noch nicht in ausreichendem Maße, so die Grünen-Politikerin.

Anders als zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel – die für die Grünen „ein wichtiger Schritt“ gewesen sei – werde das Wahlprogramm auch nichts zur Zukunft der Rabattverträge sagen. Dennoch habe auch ihre Partei deren Entwicklung im Auge, sagte Bender. Zwar stelle man die Verträge nicht infrage – mit Blick auf die Anbietervielfalt müsse man jedoch „aufpassen, dass wir von den Zitronen am Ende nicht nur noch die Schale haben“. So müsse man Ausschreibungskriterien genauer betrachten. Schließlich gehe es den Grünen darum, die Patientenorientierung zu stärken – dies sei auch bei den Rabattverträgen zu berücksichtigen. Bender appellierte daher auch an die Selbstverwaltung der Apotheker und Krankenkassen, die neue Möglichkeit zu nutzen, über den Rahmenvertrag bestimmte Arzneimittel von Rabattverträgen auszuschließen. Allerdings: Schon heute sei es Ärzten unbenommen das Aut-idem-Kreuz zu setzen und Apotheker könnten pharmazeutische Bedenken anmelden.


Kirsten Sucker-Sket