Parkinson

Oligomer gegen verklumpte Proteine

27.04.2013, 10:00 Uhr


Ein neuer Wirkstoff kann in Experimenten mit Mäusen das Fortschreiten einer Parkinson-Erkrankung verlangsamen, wie Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München herausfanden.

Bei der Parkinson-Krankheit sterben die dopaminproduzierenden Nervenzellen im Gehirn ab. Dadurch kommt es zu neurologischen Störungen mit Störungen der Bewegungsabläufe.

Wissenschaftler haben jetzt einen Wirkstoff entwickelt, der in Tests an Mäusen das Fortschreiten der Proteinablagerungen und der Nervenzellschädigung in bisher nicht erreichtem Ausmaß verzögert und die krankheitsfreie Phase verlängert. Das neue Oligomer Anle138b verhindert die Bildung von für Parkinson typischen Proteinverklumpungen, die für das Absterben der Nervenzellen verantwortlich sind.

In Tests an Mäusen konnte Anle138b das Fortschreiten der Erkrankung hemmen. Mäuse mit Parkinson, die Anle138b erhielten, konnten ihre Bewegungen deutlich besser koordinieren als ihre unbehandelten kranken Artgenossen. Sie konnten beispielsweise länger auf einer kleinen rotierenden Walze balancieren. Je früher die erkrankten Tiere Anle138b über das Futter erhielten, desto größer war der Behandlungserfolg und desto länger lebten die Tiere.

Möglicherweise könnte Anle138b auch bei anderen Erkrankungen helfen, die mit verklumpten Proteinen einhergehen, beispielsweise Prionen-Erkrankungen und der Alzheimer-Demenz, so die Forscher.

Literatur: Wagner, J. et al.: Acta Neuropathologica 2013; Online: doi: 10.1007/s00401-013-1114-9.

 


Dr. Bettina Hellwig