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AOK-Bayern
„Versand- und Internethandel kein Königsweg“
Der Bezug von Arzneimitteln in der „klassischen Apotheke“ betrachtet Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern, als den primären Versorgungsweg für den Patienten. Versand- und Internethandel bilden zwar den Zeitgeist ab, sind „für uns aber nicht der Königsweg“, sagte Platzer bei der Podiumsdiskussion am gestrigen Freitag anlässlich des Bayerischen Apothekertags.
Die sinkende Apothekenzahl kommentierte Platzer mit dem Hinweis, dass die Apotheker Marktgegebenheiten nicht ausblenden dürften, schließlich übten sie einen freien Beruf aus. Ohnehin sei die durchschnittliche Versorgung der Einwohner mit Apotheken in Bayern besser als im übrigen Deutschland.
Für Verbesserungen im Versorgungsmanagement des Patienten sowie gegenüber dem Medikationsmanagement zeigte sich Platzer aufgeschlossen, ja, er wollte die Apotheker sogar „intensiv ermuntern“. Platzer berichtete, dass es in Mittelfranken bereits ein Pilotprojekt der AOK zum Medikationsmanagement gebe, das er zurzeit mit Interesse beobachte. Gleichzeitig machte Platzer deutlich, es sei nicht „sympathisch“, bereits im Vorfeld dieser neuen apothekerlichen Leistung eine höhere Vergütung zu fordern. Vielmehr müsse das neue Angebot in seiner Struktur gut durchdacht und abgestützt sein. Es müsse eine „klare mittelfristige Perspektive“ erkennbar sein. Dann habe er auch kein Problem mit einer entsprechenden Bezahlung.
Platzer sieht es durchaus auch als Aufgabe der Krankenkasse an, klare, qualitativ abgesicherte Kriterien zu definieren, welche Patienten in ein Medikationsmanagement einbezogen werden – ohne dass die Kasse dabei in Konkurrenz zu Arzt und Apotheker trete. Vielmehr betrachte er das als Hilfestellung der Kassen.
Bamberg - 04.05.2013, 12:50 Uhr